ADB:Hupfuff, Matthias
Husner, Georg) fast ganz im Dunkeln und auch das Jahr seiner Geburt oder der Stand seiner Eltern sind unbekannt. Das Wenige, was wir in diesen Beziehungen mit Gewißheit von ihm wissen, ist, daß er wie fast alle anderen Buchdrucker seiner Vaterstadt mit deren Censurverordnungen fortwährend im Streite lag. Schon seit 1479 waren die ersten Administrativmaßregeln in Bezug auf die Buchdruckereien verfügt worden und seit 1509 mußten alle Gedichte, Gelegenheitsschriften, fliegende Blätter etc. zuerst der Censur der Rathsconsulenten übergeben werden, und nur, wenn diese ihr Imprimatur ertheilt, durften dieselben veröffentlicht werden. Als nun 1514 Thomas Murner seine „Gauchmatt“ geschrieben hatte, erhandelte H. das Gedicht von dem Verfasser um vier Gulden Honorar, wurde aber auf die Anzeige des Barfüßer Guardians bei dem Rathe gezwungen, das Manuscript noch vor dem Drucke diesem auszuliefern. Auch gab der Rath in der That nicht die Druckerlaubniß, so daß die Gauchmatt erst fünf Jahre später und zwar zu Basel am 5. April 1519 erschien. Im Uebrigen war H. einer der thätigsten Drucker Straßburgs und hat sich besonders neben einigen Drucken der Predigten Kaisersbergs und besonders dessen „Pater noster“ 1515 (d. h. Müling’s Uebertragung dieser Geiler’schen Predigten; die blattgroßen Holzschnitte sind von Urs Graf, und mit 31 Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten) sowie der „Adolescentia“ Wimpheling’s und der Murnerischen „Narrenbeschwörung“ und dessen „Mühle von Schwindelheim“ sehr verdient gemacht. Nicht geringeres Verdienst erwarb er sich durch die Veröffentlichung altdeutscher Gedichte, wie „Der Rosengarten König Laurins“, „Heinrich von Ofterdingen“, 1500, „Die hystoria von Melusina“, 1506 (erste Ausg. Straßb. o. O. u. J. 1474) und „Tondalus“ 1507. Hierher gehören auch „Meister Elucidarius“, 1506, „Red von dem Rock Jhesu cristi in Trier“, 1512. Der anonyme Verfasser war der Physikus Joh. Adelphus von Straßburg. „Sant Brandons leben“, 1514; „Rätersch“ (Räthselbuch) 1515 und „Von Bruoder Rauschen vnd | Was wunders er getrieben hat, in einem | Closter dar in er syben iar | sein zeit vertriben, vnd gedienet | hat in eins Kochs gestalt“. Abdruck durch Wolf und Endlicher, Wien 1835, und in Scheible’s Kloster XI. S. 1071, vgl. auch Weimar. Jahrb. V. 358 und Lappenberg’s Murners Eulenspiegel S. 380. Unter die ältesten namentlich bezeichneten Drucke Hüpfuff’s gehören: „Martyrologium. Vita Sanctorum“, 1492; „Trithemius de immaculata concept. virg. Mariae“, 1496; „Von Keiser Karls recht. Wie er ein Kauffman vnd ein iuden machet schlecht“, 1498 und „Schola Salernitana“, 1499 (hier schreibt sich [427] der Drucker ausnahmsweise „Hipfuf“), 1506, 1513. Zu seinen letzten Preßerzeugnissen zählen: „Vocabularius … wie man ein yegklichs teutsch wort zu latin reden mag“, 1515, unter dem Titel das Druckerzeichen; und das „Ratbökelin“, 1519, vgl. Goedeke, Pamphil. Gengenbach, S. 564, und in diesem Jahre scheint er auch gestorben zu sein, weil man später gedruckte Werke noch nicht aufgefunden hat.
Hüpfuff: Matthias H., Buchdrucker zu Straßburg zu Ende des 15. und in den zwei ersten Decennien des 16. Jahrhunderts. Er war zu Straßburg geboren, wie denn auch sein Geschlechtsname Hüpfauf specifisch straßburgisch ist und dort einen Beiläufer oder Aufwärter bedeutet. Sein äußeres Leben liegt, wie bei den meisten Druckern dieser Stadt im 15. Jahrhundert mit nur wenigen Ausnahmen (vgl.