ADB:Holland, Georg Jonathan von

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Artikel „Holland, Georg Jonathan von“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 748–749, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Holland,_Georg_Jonathan_von&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 03:36 Uhr UTC)
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Holland: Georg Jonathan v. H., Mathematiker und Philosoph, geb. den 6. August 1742 zu Rosenfeld in Württemberg, gest. im April 1784 in Stuttgart. Bürgerlicher Abkunft, studirte er neben den Gegenständen seiner wissenschaftlichen Neigung als Fach Theologie. Nachdem er diese Studien in Tübingen vollendet und sich 1763 die Magisterwürde erworben hatte, wurde er 1765 Untererzieher der Söhne des Herzogs Friedrich Eugen von Würtemberg. Als solcher erhielt er zwar den Titel eines außerordentlichen Professors der Philosophie an der Universität Tübingen, trat aber die Stelle selbst nicht an, sondern begleitete seine Zöglinge auf Reisen nach Lausanne, später auf Güter in Pommern und Schlesien. Auch seine Ernennung zum kaiserl. russischen Hauptmann durch Katharina II. war vermuthlich nur eine Form ihm den Adel zu gewähren. Er kehrte 1783 mit der Auszehrung behaftet nach Stuttgart zurück, wo er trotz mancher Heilungsversuche im folgenden Jahre starb. Von seinen Schriften machte während seines Lebens eine polemische Arbeit gegen das materialistische Système de la nature welche 1772 und 1775 in zwei Auflagen erschien, großes Aufsehen. Eben dieselbe Schrift wurde schon 1772 durch Wezel ins Deutsche übersetzt, während das Buch seines Gegners einen Uebersetzer noch nicht gefunden hatte. Mathematisch interessant ist die Abhandlung „Innhalt [749] des Kästnerischen Vortrags vom Newtonischen Parallelogramm, aufgesetzt von M. G. J. Holland“, Tübingen 1765. Sehr lesenswerth ist noch heute sein Briefwechsel mit Lambert insbesondere über die Begründung der Differentialrechnung und über eine mathematische Darstellung der Philosophie in Anlehnung an Ploucquet’s und Lambert’s eigene Versuche in dieser Richtung. Dieser Briefwechsel ist im I. Bande des durch Johann Bernoulli III. herausgegebenen deutschen gelehrten Briefwechsels Lambert’s enthalten.

Vgl. Meusel, Lexikon. – Adelung, Fortsetzung zu Jöcher’s Gelehrten-Lexikon.[1]

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 749. Z. 9 v. o.: Ueber G. J. Holland vgl. ferner Stark in den Württ. Jahrb. 1875 II. S. 14 ff. [Bd. 15, S. 795]