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Artikel „Heß, Georg“ von Max Schneider in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 280–281, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:He%C3%9F,_Georg&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 17:58 Uhr UTC)
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Heß: Georg H. Geboren am 15. December 1613 in Gotha als Sohn eines geachteten Bürgers, wurde privatim vorbereitet, besuchte von 1623 an das unter dem berühmten Rector M. Andreas Wilke 1592–1631 (A. D. B. XLIII, 234) stehende Gymnasium Illustre in Gotha und genoß den öffentlichen und privaten Unterricht des M. Peter Fuldnerus und des Conrectors M. Joh. Weitz, in Prima den Wilke’s. 1631–34 studirte er in Jena Theologie bei Major, Gerhard und Himmel, die Humaniora bei Horstius, Praetorius, Slevogt, Stahl, Hofmann, Dilherr und Zeisold. Im Hause des bekannten Prof. Medicinae Dr. Zacharias Brendel war er eine Zeitlang Hauslehrer. 1634–35 besuchte er die Universität Erfurt, wo er Zapf, Großhain und Schwarz hörte. 1635–36 war er Informator in der Familie des Kriegscommissars Reinhard v. Wangenheim in Gotha; 1636 wurde er Pfarrsubstitut in Hayna, eine Stelle, die er aber wegen der Pest und des Krieges – Bannier fiel ins Land – bald verlassen mußte. 1636–37 hielt er sich als Informator in Eisenach auf. Im September 1637 erhielt er die Stelle [281] als Conrector am Gothaer Gymnasium, die er bis 1673 treu bekleidete. Das ihm mehrmals angebotene Rectorat des Lyceums in Ohrdruf schlug er immer aus. Nach dem Tode des Gothaer Rectors M. Andreas Reyher (1641–73) wurde ihm 1673 trotz seines hohen Alters von Herzog Friedrich I. das Rectorat des Gothaer Gymnasiums übertragen, das er bis 1694 bekleidete, seit 1692 durch M. Rumpel, 1693 durch M. Vockerodt unterstützt. † am 28. August 1694. Verheirathet war er mit einer Tochter des Professors der Mathematik und Physik M. Mich. Wolf in Jena, einer Enkelin von Andreas Wilke. Sein gesammtes Vermögen vermachte er, da seine 10 Kinder gestorben, zu wohlthätigen Stiftungen: 1. zu einem Wittwen- und Waisenfiskus der Lehrer des Gothaer Gymnasiums, 2. zur Vermehrung der Gymnasialbibliothek, der er auch seine eigene Bücherei schenkte, 3. zu einem Stipendium für Studirende, 4. zu einem Legate für arme Leute der Stadt u. s. w. Seine Werke sind: „Disputatio physica de igni elementari“ 1635; „Parentatio M. Joh. Weitzii“ 1642; „Suada Gothana Latialis: Andreae Wilkii Orationes“ 1657; „Festa Christiana“ desselben in 2 Bänden 1676 herausgegeben; „De causis nigredinis lusus poeticus denuo editus“ 1690.

Vgl. Leichpredigt von Tob. Dürfeld mit der von Heß selbst bis 1692 verfertigten Vita. Gotha 1694 fol. – Vockerodt, Sermones Panegyrici p. 58 bis 93. – Jöcher II, 1570. – Sagittarius, hist. Gothana p. 212–217. – Ludovici, historia Rectorum I, 22. – Rudolphi, Gotha diplomatica III, 116; IV, 227 ff. – Gelbke, Kirchen- u. Schulenstaat I, 93, 191. – Stuß, Schola Gerontotrophos, Progr. 1763. – Schulze, Gesch. d. Gymnasiums zu Gotha, 1824, S. 180–87. – Eichstädt, Opusc. Orat.² p. 133. – Beck, Gesch. d. Goth. Landes II, 517; – ders., Ernst d. Fr. II, 31. – M. Schneider, Das Coenobium beim Gymn. Illustre. Gymn.-Progr. 1895, S. 39; – ders., Die Lehrer d. Gymn. Illustre zu Gotha (1524–1859). Progr. 1901, S. 10; – ders. in d. Zeitschr. „Aus der Heimath“ II, 99 u. ausführl. ebd. III, 129–150: D. Leben d. Rektors Georg Heß u. die an ihn gerichteten Briefe i. d. Bibl. d. Hzgl. Gymnasiums.