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Artikel „Goldschmidt, Hermann“ von Karl Christian Bruhns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 338–339, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Goldschmidt,_Hermann&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 17:41 Uhr UTC)
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Goldschmidt: Hermann G., geboren zu Frankfurt a. M. am 17. Juni 1802, gestorben zu Fontainebleau am 10. September 1866, widmete sich der Kunst und zwar der Malerei und machte seine Studien unter Schnorr und Cornelius in München, ging dann 1834 nach Paris, wo er seinen bleibenden Wohnort aufschlug und als Maler eine Anzahl Bilder herstellte, von welchen bekannter geworden sind: „Eine Jüdin in Algier“, „Die Poesie“, „Opfergabe an Venus“, „Kleopatra“, „Der Fischmarkt in Rom“, „Romeo und Julia“ etc. Seit 1847 begann er nebenbei sich mit Astronomie zu beschäftigen, mit einem nicht sehr großen Fernrohr durchmusterte er aus den Fenstern seiner Wohnung den Himmel, suchte nach kleinen Planeten und war so glücklich, am 15. November [339] 1852 den 21. der Planetoiden, welcher den Namen Lutetia erhielt, zu entdecken und fand noch 1854 die Pomona, 1855 die Atalante, 1856 die Harenonia und Daphne, 1857 Nysa, Eugenia, Melete, Doris und Pales (die beiden letzten an einem Abend), 1858 Europa und Alexandra, 1860 Danaë, 1861 Panopäa, also im Ganzen 14 kleine Planeten. Von seinen übrigen astronomischen Beobachtungen ist noch die der totalen Sonnenfinsterniß vom 18. Juli 1860 in Vittoria in Spanien zu erwähnen, über welches Phänomen er mehrere Gemälde entwarf. Auf freiwillige Anregung der Pariser Akademie der Wissenschaften und auf Antrag des Marschalls Vaillant wurde er in Frankreich naturalisirt und erhielt für seine Planetenentdeckungen vom Kaiser Napoleon den Orden der Ehrenlegion, von der astronomischen Gesellschaft in London die große goldene Medaille und von der Pariser Akademie mehrfach Preise. Er war in den letzten Jahren seines Lebens leidend, so daß er zur Stärkung seiner Augen eine Zeit lang nach Fontainebleau zog, wo er, 64 Jahr alt, starb und eine Wittwe und Tochter hinterließ.

Vgl. Mädler, Geschichte der Himmelskunde, und Heis, Wochenschrift für Astronomie etc. Jahrg. 1866.