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Artikel „Emminghaus, Bernhard“ von Albert Teichmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 355–356, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Emminghaus,_Bernhard&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 13:06 Uhr UTC)
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Emminghaus: Justus Bernhard Christian E., Geheimer Finanzrath, wurde zu Jena am 7. December 1799 geboren. Sein Vater Dr. jur. Johann Ernst Bernhard E., früher Professor der Rechte in Altorf und dann in Erlangen, siedelte 1798 nach Jena über, wo er 1810 Stadtrichter wurde. Der Sohn erhielt seine Gymnasialbildung zu Eisenberg, dann in Weimar, bezog mit 19 Jahren die Universität Jena, an der er hauptsächlich Martin, Fries und Luden hörte, bestand 1822 glänzend das juristische Examen und wurde nach kurzer Thätigkeit als Rechtsanwalt in Jena zum Amtsactuar in Weida befördert. 1826 erwarb er sich mit einer Arbeit über den Gesindezwangsdienst und dessen Abschaffung, besonders im Großherzogthume Sachsen-Weimar (Jena 1826) den Doctorhut, war 1828–1833 am Justizamt in Niederroßla, seit 1833 als Oberamtmann in Blankenhain thätig, wurde 1846 zum Justizrath und sehr bald zum Vorstand des Justizamts in Berka befördert. 1848 trat er in das großherzogl. Kammercollegium in Weimar als vortragender Rath im Finanzministerium und wurde 1858 Geh. Finanzrath. In allen Kreisen wegen echter Humanität hochgeehrt, konnte er, bei freundlichem Verkehre mit seinem Bruder Gustav (s. A. D. B. VI, 88), 1872 in Jugendfrische sein 50jähriges Amtsjubiläum und 1878 seine goldene Hochzeit mit Amalia Sturm, Tochter der von Schiller gefeierten Carolina, geborenen [356] Slevoigt in Jena feiern. Er verstarb in der Nacht vom 14. zum 15. December 1875. Er war Mitarbeiter, dann Redacteur des Archivs für praktische Rechtswissenschaft, in das er 28 Abhandlungen lieferte. Weitere Aufsätze lieferte er den Blättern für die Rechtspflege in Thüringen und Anhalt, sowie Linde’s Zeitschrift Bd. 15, 16 und 18. Seinem Bruder widmete er „Gustav Emminghaus. Ein Gönnern und Freunden desselben gewidmetes Erinnerungsblatt“ (Weimar 1859).

Nekrolog von Dr. Emil Hoffmann im Arch. f. prakt. R.wiss., N. F. X, 443–445. – v. Holtzendorff’s Rechtslex. I (3. Aufl. 1880), S. 681.