ADB:Aemilius, Georg (1. Artikel)

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Artikel „Aemilius“ von Carl Jessen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 127–128, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Aemilius,_Georg_(1._Artikel)&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 14:00 Uhr UTC)
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Aemilius, auch Aemylius oder Emilius, ursprünglich Georg Oemler:[WS 1] Geistlicher und Botaniker, geb. 25. Juni 1517 zu Mansfeld, † 22. Mai 1569 zu Stolberg. Seinen Vater, den Bergmann Nicolaus O., nennt Luther unter den Freunden seiner Eltern. Er bezog im Herbste 1532 die Universität Wittenberg, um Theologie zu studiren. Ohne Zweifel hier befreundete er sich mit Val. Cordus, der ihm nicht nur Belehrungen über Pflanzen ertheilte, sondern ihm auch einige seiner Schriften im Manuscripte vorlegte, zu denen dann O. Zusätze machte, welche Conr. Geßner später veröffentlicht hat. Im Frühjahr 1540 ging er als Rector der lateinischen Schule nach Siegen mit einem Empfehlungsschreiben Luther’s, der ihn als „gar einen sonderlichen feinen Gesellen, dazu auch still und sittig“ bezeichnet. Hier übertrug er einen französischen Text zu Holbein’s [128] Todtentanz (1547), sowie später und zwar für die Zwecke seiner Schule die Sonntagsevangelien (1549) und Episteln (1551) in lateinische Hexameter, wobei er sich Joh. Spangenberg’s als Lehrers in der Verskunst rühmt. Im J. 1553 ward er als Generalsuperintendent nach Stolberg berufen, nachdem er zuvor in Wittenberg die Würde eines Doctors der Theologie erworben. Auch dort nahm er sich insbesondere des Schulunterrichts an und schrieb eine kurze populäre Uebersicht des Katechismus 1557, auch „Etl. schöne Propheceien oder weissagendes n. Testam. von Christo“ in deutschen Versen, 1560. Einige andere poetische Werke führt Pantaleon im Heldenbuch 3, 290 auf. Trotz seiner Friedfertigkeit hatte er später von dem Hofprediger Sixtus Amandus manche Angriffe zu erleiden. Für die Botanik war er durch Aufsuchen der damals noch so wenig bekannten deutschen Pflanzen und durch Cultur seltener Gewächse thätig, von denen er manche durch (nicht gedruckte) Gedichte verherrlichte. Geßner (De hortis Germanicis), J. Bauhin und J. Thol citiren ihn öfter. – (Vgl. Irmisch, Einige Botaniker des 16. Jahrhunderts. [Programm.] Sondershausen 1862.)


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Über diese Person existiert in Band 24 ein weiterer Artikel.