Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Cordus, Valerius“ von Theodor Husemann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 479–480, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Cordus,_Valerius&oldid=- (Version vom 7. Dezember 2024, 18:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Cordus, Euricius
Band 4 (1876), S. 479–480 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Valerius Cordus in der Wikipedia
Valerius Cordus in Wikidata
GND-Nummer 118670085
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|479|480|Cordus, Valerius|Theodor Husemann|ADB:Cordus, Valerius}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118670085}}    

Cordus: Valerius C.[1], Arzt und Botaniker, geb. zu Simshausen am 18. Febr. 1515, † am 25. Sept. 1544. Von seinem Vater Eurich C. (s. o.) trefflich vorbereitet, studirte er Medicin und Naturkunde mit großem Eifer, war in Wittenberg Melanchthon’s Schüler und hielt später daselbst wiederholt Vorlesungen über die Materia Medica des Dioscorides. Um die von diesem beschriebenen Naturkörper festzustellen, unternahm er große Fußreisen in Sachsen, [480] Thüringen, Böhmen, Oesterreich und schließlich in Italien, wo er zwei Jahre in Padua und Umgegend lebte und auf einer Reise nach Süden, von einem Hufschlage am Schenkel getroffen, an den Folgen der Verletzung wenige Tage nach seiner Ankunft in Rom starb. Dort entging der Leichnam des als Protestant Verstorbenen nur durch List seiner Begleiter dem Loose in den Tiber geworfen zu werden. C., dessen frühzeitiger Tod von seinen Zeitgenossen, u. a. von Melanchthon tief beklagt wird, hinterließ eine Anzahl botanischer und naturhistorischer Schriften, welche zum Theil (wie auch die Commentare zum Dioscorides, dessen griechischen Text C. nicht kannte) von C. Gesner (1561) herausgegeben wurden, übrigens insgesammt vielfach das Gepräge der Jugend und Unreife zeigen. Am meisten bekannt geworden ist C. durch sein „Dispensatorium pharmacorum omnium“ (1536), welches, schon 1542 vom Nürnberger Magistrat den Apothekern als Norm empfohlen und später (1592) neu aufgelegt, als die älteste in Deutschland gebräuchliche Pharmacopoe zu betrachten ist, nach welcher im 16. Jahrhundert auch außerhalb Deutschlands in den Apotheken viel gearbeitet wurde. – Ausführliche Biographie in Adami Vit. Germ. med. (1620) p. 42.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 479. Z. 6 v. u.: Zum Artikel Valerius Cordus ist zu vergl. die Biographie im Sondershauser Gymnasialprogramm, Ostern 1862, S. 10–34. von Th. Irmisch. [Bd. 6, S. 794]