Zur Frage des Choleragiftes

Textdaten
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Titel: Zur Frage des Choleragiftes
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 48, S. 820
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[820] Zur Frage des Choleragiftes. In Nummer 30 dieses Jahrgangs der „Gartenlaube“ haben wir in dem Artikel „Ist das Choleragift entdeckt worden?“ über die Forschungen der Münchener Professoren Emmerich und Tsuboi berichtet, welche zu dem Ergebniß gelangten, daß die Cholerabakterien in erster Linie dadurch den Menschen krank machen, daß sie im Darme giftige Stoffe, die sogenannten Nitrite oder salpetrigsauren Salze, erzeugen. Heute möchten wir unseren damaligen Mittheilungen noch einen kurzen Nachtrag hinzufügen. In der Fluth der Choleralitteratur, die in den letzten Jahren entstanden ist, ist uns eine kurze Schrift „Cholera-Nosologie und Desinfektion“ entgangen, die im Selbstverlage des Verfassers, Dr. phil. Ferdinand Vielguth, emerit. Apothekers und Kreisgerichtschemikers zu Wels in Oberösterreich, schon im Jahre 1892 erschien. In dieser Schrift sprach nun Dr. Vielguth vor Emmerich und Tsuboi die Ansicht aus, daß Nitrite, welche von den Kommabacillen im Darme erzeugt werden, die hauptsächlichsten Choleragifte seien, außerdem aber meinte er, daß die Kommabacillen noch andere gif[t]ige Stickstoffverbindungen und auch Cyanverbindungen, wie Blausäure, erzeugen können. Auf Grund von Schlußfolgerungen, die er aus bakteriologischen Untersuchungen anderer ziehen zu dürfen glaubte, war er aber, was die Entstehung der Nitrite anbelangt, einer anderen Ansicht als Emmerich, Tsuboi und Löw. Nach den Ausführungen dieser Forscher, die in dem vorerwähnten Artikel der „Gartenlaube“ wiedergegeben wurden, bilden die Kommabacillen Nitrite durch Reduktion, d. h. sie verwandeln salpetersaure Salze in salpetrigsaure. Dr. Vielguth meint dagegen, daß die Kommabacillen das Ammoniak zu Nitriten oxydieren, und hält seine Ansicht auch in einer Abhandlung in Nr. 32 und 33 des „Medizinisch-Chirurgischen Centralblattes“, Jahrg. 1893, aufrecht. *