Textdaten
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Autor: Friedrich Wilhelm Gotter
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Titel: Unbefangen
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aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 100
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
Kurzbeschreibung:
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Unbefangen.

Ich bin ein Mädchen, fein und jung,
Und bin gottlob noch frei;
Ich weiss nichts von Romanenschwung
Und hass’ Empfindelei.

5
Leicht fliesst mein Blut. Ich liebe Scherz,

Ich liebe Sang und Tanz.
Mein Reichtum ist ein frohes Herz,
Mein Schmuck ein Blumenkranz.

Ich schlage nicht aus Evens Art,

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Leichtgläubig, eitel, schwach;

Und Neugier, liebe Neugier, ward
Mein Erbteil siebenfach.

Auch flieh’ ich nicht der Männer Spur.
Mir sagte die Mama:

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Wir armen Mädchen wären nur

Um ihretwillen da.

Drum schleicht in meinen schlichten Sinn
Kein blöder Stolz sich ein.
Wohl mir, dass ich ein Mädchen bin!

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Lasst Andre Engel sein!
Friedr. Wilh. Gotter.
(1746–1796.)