Topographia Superioris Saxoniae: Oelßnitz

Topographia Germaniae
Oelßnitz (heute: Oelsnitz/Vogtl.)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 147.
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Oelßnitz.

Diese Churfürstlich-Sächsische Statt / liegt im Voigtland / an der Elster / zwischen Adorff / vnnd Plawen / von jedem Orth 1. Meyl Wegs. Den Namen sollen ihr die Wenden geben haben / wie Dresserus meldet. Sie hat jederzeit vnder das nahend dabey gelegene Schloß Voigtsburg / oder Voigtsberg / gehöret / welches nicht vom Römer Druso, wie theils dichten / sondern von der Teutschen Keyser Landvögte einem / so sie allhie gehabt / ist erbawen worden: Wiewol / vnder den Versen / so an solchem Schloß zu lesen / auch diese etwan gewest seyn / oder noch seyn mögen:

Castra locans Drusus hic praetoria nomina monti
Fecit, posteritas servet ut illa sibi.

Ist Anno 1356. von den Herren Reussen / an das Hauß Sachsen kommen; vnnd ist das darzu gehörige Ampt vor diesem im ansehen gewesen. Besagte Statt Oelsnitz hat von den Böhmen viel außstehen müssen / vnd ist An. 1519. biß auff zwey Häuser / gar außgebronnen.

Im Jahr 1632. vnd Monat Augusto, ward dieser Statt / vom Keyserlichen Feld-Marschallen / Heinrichen von Holcke / mit Gewalt erobert / außgeplündert / die Inwohner nidergemacht / vnnd endtlich alles in Brand gesteckt / daß es / wie man geschrieben / allhie nicht besser / als zu Magdeburg / hergangen seyn solle.

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