Topographia Sueviae: Talfingen

Topographia Germaniae
Talfingen (heute: Thalfingen)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 180–181.
Ortsteil von Elchingen
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[180]
Talfingen /

Ein Schloß / bey einer halben Meilen vnderhalb Vlm / auf einem Berglein / bey der Thonaw gelegen / davon sich das vornehme Adeliche Geschlecht der Herren Besserer zu Vlm (von welchem Crusius lib. 12. part. 3. seiner Schwäbischen Chronick / cap. 21. allbereyt zu dem 1575. Jahr gesagt / daß solches mehr als 400. Jahr die Statt Vlm habe regieren helffen) schreibet / vnd daß sambt dem GesundBad dabey / dieser Zeit / der Wol-Edlen viel Ehren: vnd Tugendreichen Frawen Magdalena / verwittibten Besserin / gebornen Küchlin / vnd dero einigen Sohn / Juncker Marx Philipp Besserern / von vnd zu Talfingen / etc. gehörig ist. Gemeldtes Badwasser / so man wärmen muß / ist gut den Engbrüstigen / auch denen / so ein feuchtes / vnnd erkaltes Haupt haben: Item / für Müdigkeit / Zittern / vnnd Schwäche der Glieder / vnd Nerven / Verstopffung der Leber / Schäbigkeit oder Krätzen deß Leibs / [181] auch wider den NierenSande; vnd soll sonderlich es den Weibern nutzlich seyn / vnnd sie fruchtbar machen. Siehe obernandten Crusium part. 2. Annal. lib. 9. c. 13. Gregorium Saltzmann / von aller Wildbäder Natur / p. 35. vnnd Martinum Rulandum von Wassern vnd Bädern / lib. 1. part. 1. p. 58. welcher letzte auch sagt / daß die Wasser zu Talfingen / vnd Gastein / so mit sauren Berggeel vermischt seyn / die Dunckelheit der Augen benehmen / das Gesicht wieder zurecht bringen / vnd es erhalten. So will Bauhinus, daß das Salniter Wasser zu Talfingen die Taubheit benehme / auch die Harnwinde vertreibe / vnd für die Schmertzen der Mutter seye. Vnd ist solches schon vor vielen Jaren entstanden / wie dann allbereyt An. 1475. Paul Rott / Burger zu Vlm / dem Hansen Sybolten / auch Burger daselbst / dises Bad / mit sampt dem Gesundbrunnen / Hauß / Hofraitin / Capell / dem grossen Baumgarten / vnd dem kleinen / darinn der genant Gesundbrunn entspringt / auch das Burgstall / vnnd den Berg / wie der mit den Wegen vmbgriffen / Item / das Höltzlein ob dem Tobel / ob dem grossen Baumgarten / vmb fünffhundert Gulden / Rheinisch / verkaufft hat. Vnterhalb dieses Bads / in dem Thal / an dem Wasser / ligt das Dorff VnderTalfingen / so in das Closter Elchingen gehörig / aber vnder Vlmischer hohen Obrigkeit ist; dadurch ein vnbenambstes Wässerlein fliesset / so die beyde Bistümber Augspurg / vnd Costantz / von einander scheydet; wie Carolus Stengelius, part. 2. Rer. August. Vindel. c. 33. pag. 165. berichtet; der auch von den Kräfften deß besagten Dalfinger Bads / an selbigem Ort / handelt.