Topographia Sueviae: Herrenberg

Topographia Germaniae
Herrenberg
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 94–95.
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Herrenberg / Herrnberg /

Ein sehr lange starcke Meil von Tübingen / im Würtenberger Land gelegen / so An. 1282. mit Roraw / vnd dreyzehen Dörffern / durch Kauff / vmb viertzig tausent pfund Heller / Hällische Müntz / ans Hauß Würtenberg kommen ist; Nach dem solcher Orth Anno 1274. wie in einer geschriebenen Chronick stehet / vmbmawret worden ist. Ligt vnter einem Berg / an dessen Ruck / oder Grad / eine sehr schöne Kirch ist. Vber der Kirch / auf dem Berg / ist ein hohes vnd altes Schloß / in dessen Hoff ein tieffer vnd kalter Bronne, von dannen man ein sehr weites Außsehen auf die darunter gelegene Statt / vnd allenthalben herumb / hat. Anno 1476. ist Herrenberg also verbronnen / daß auch nicht der vierdte [95] Theil vbrig blieben: Vnnd ist damaln auch das Rathhauß mit den Briefflichen Instrumenten / etc. darauff gangen / so den 9. Julij geschehen. Anno 1525. ist diese Statt von den Bawren / ohnangesehen starcker Gegenwehr / eyngenommen worden. Hatte vorhin eygene Grafen / so deß Geschlechts der Graffen von Tübingen / Montfort / Bregentz / vnd vieler andern / sollen gewesen seyn. Crusius in Annalib. Suevic. & Megiserus in Annal. Carinthiae lib. 6. c. 37. An. 1648. ist das Collegiat-Stifft allhie / Ihr. Fürstl. Gn. wider zuerkandt / vnd Anno 1649. restituirt worden.