Topographia Germaniae
Boll (heute: Bad Boll)
<<<Vorheriger
Bodmen
Nächster>>>
Boltringen
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 39–43.
[[| in Wikisource]]
Bad Boll in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[T27]
[39]
Boll /

Ein Fleck / bey einer kleinen Meil von Göppingen / vnd in selbigem Ambt / gelegen / so vmbs Jahr 1596. vnd folgende / in die 160. wol erbawte Häuser / mit Schifersteinen bedeckt: sonderlich aber ein schöne / grosse / vnd weite Kirch / zween Prediger / ein Rath- vnd Badhauß / Mühle / vnnd etliche Wirtshäuser / gehabt. Jst aber von voriger Herrlichkeit sehr, gefallen / gleichwol jetzt / nach [40] dem Kriege / noch die Kirche mit etwan 60. Häusern / da stehet / darzu nur ein Pfarrer bestellet ist. Das Rathhauß hatte Anno 1652 noch keine Fenster / vnnd das Badhauß war gar hinweg: Aber ein Bader / vnd 2. Wirth / befanden sich allda. Vnd von diesem Flecken hat das berümbte / vnd bey einer guten viertel Stund davon / gegen Kirchheim vnder Teck / gelegnes Bad / den Nahmen / daß man es ins gemein das Bollerbade nennen thut. Johannes Bauhinus, der Artzney Doctor / vnd Fürstl. Würtembergischer bestellter Leib-Artzt / hat solches erstlich Anno 1598. Lateinisch beschrieben / so folgends M. David Förster / im Jahr 1602. verteutscht hat / so respectivè zu Mümpelgart / vnd Stutgart / in 4. getruckt worden. Hernach hat auch H. Hieronymus Walch / Medicinae Doctor, der Statt Göppingen / vnnd deß BollerBads Physicus Ordinarius, diesen Wunderbronnen Anno 1650 beschrieben; dessen Wort also lauten: Vnder andern heilsamen Bädern vnnd Sauerbronnen / damit der Allmächtig Gott dieses Hochlöbliche Hertzogthumb Würtemberg miltiglich gesegnet / ist auch nit das geringste / das bereits wolbekandte vnnd hochberümbte köstliche Bad Boll: Welches vor diesem die Sitter / anjetzo aber das Wunderbad / oder Wunderbronn (wegen vnzehlich / viel herrlich vnd wunderbarlichen Effect vnnd Würckungen / so es in den aller beschwarlichsten / vnd sonsten vnheilsamen LeibsZuständen / durch Göttliche Benedeyung / viel Jahr hero erwiesen / ) genennet wird.

Dessen Tugenden zwar / vor vngefähr 132. Jaren / so viel man Nachricht hat / etwas seyn bekandt gewesen / aber erst durch Weyland / den Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn / Herrn Friderichen / Hertzogen zu Würtemberg vnd Teck / Grafen zu Mümpelgart / Herrn zu Heydenheim / etc. beyder Königl. Cronen Franckreich vnd Engelland / vnd gantz Europa bekandten Rittern / etc. Nach dem Jh. Fürstl. Gn. dises Hertzogthumb Würtemberg / Erb- vnd Eygenthumblich an vnd heimbgefallen / vnd Jhro Fürstl. Gn. von diesem Bronnen was hören sagen / in rechtes Auffnemmen (in dem sie für rathsamb erachtet / mit That der Medicorum eygentlich zu erforschen vnd zu erkundigen / was für Art deß Erdreichs vnnd Metalla daselbst vorhanden seyn möchten.) kommen / vnd dieser hochnutzliche Wunderbronn durch Jhro Fürstlichen Gnaden sonderbaren Eyfer gegen GOtt / vnd auch trewe Vätterlich Vorsorg / gegen dero lieben Vnderthanen / auß ewigwärender Mildte vnd Freygebigkeit gegen den Armen vnd Presthafften / in vnd ausser Lands / mit höchst angewendtem Fleiß vnd Kosten / ist gefasset vnd auffgerichtet / auch herrliche Gebäw vnd Vnterkommen / sambt einem stattlichen Garten dabey gemacht worden.

Die Mineralien belangend / oder was das wunderbadische Wasser auß der Erden mit sich führet / seynd nach Beschreibung deß Edlen Hochgelehrten Herrn Johan Bauhin / damaln Hochgedachten Jhro Fürstl. Gn. bestellten Hoff-Medicum zu Mümpelgart / etc. nachfolgende. Bergwachs / Augstein / Schwefel / Schiferstein / Alaun / Saltz / Victriol / Bolus / AlbSchoß. Durch welcher Krafft es erwärmet / trücknet / eröffnet / erweichet / zeucht zusammen / treibt / reiniget das Geblüt vnnd heylet / purgirt / macht Harnen / Schwitzen / Außschlagen: Dienet derowegen dieser Wunderbronn / wie durch vil vnd mannigfaltige / so viel Jahr hero / Erfahrung probirt worden / für nachfolgende Gebrechen vnd Kranckheiten.

Vor Catarrh. vnnd innerliche Hauptflüß / so von Kälte vnd Feuchte herkommen / für den Schwindel / Schlag vnd Hauptwehe / für das Saufen oder Klingen der Ohren vnd Dauben.

Für Brustkranckheiten / als Husten / Engbrüstigkeit / Lungensucht / Seitengeschwär / Blutspeyen vnd Kropff.

Für blöden / schwachen / erkälten / vbeldäwenden Magen / auch für das Kluxen / Auffstossen / Außdäwung vnnd Auffblehung deß Magens / für das Reissen vnd Grimmen im Bauch / für das langwürige Bauchfliessen / oder Durchgang.

Für innerliche obstructiones vnd kalte Blödigkeiten der Leber: deß Miltzes / vnnd Krößgeäders / auch für die wassersucht / ist zu Außführung deß Sands / Grieß / sonsten zähen Schleims vnd Eyter auß den Nieren [41] vnd Blasen / nimbt hinweg die Schmertzen der Lenden / Nieren / vnd Hüfft / leget die Harnwind / vnd das beschwärliche tröpfliche harnen.

Es erwärmet vnd bringet zurecht die GeburtsGlieder bey Mann vnd Weib / in allerley Weiberkranckheiten vnd Schmertzen / sonderlich Schwachheit der Mutter / Vnfruchtbarkeit / für weisse Flüß wird es sehr gerümbt / befürdert die verhaltene Monatzeit der Weiber / hindert aber die gar zu starck fliessende / bringet zurecht den vnordentlichen Monatfluß / vertreibet Muttergrimmen / Mutterfräßlein / Auffblähungen vnnd dergleichen Kranckheiten / hilfft denen die zu frühe gebären / die Flüß tragen / vnd denen in der Geburt mißlinget: Für allen vnmässigen Blutfluß / Blut speyen / Blutharnen / zu viel Flüssen der RuckAder vnd dergleichen.

Hilfft auch vnd lindert stattlich denen / so mit der beschwärlichen Herren-Kranckheit deß Podagrams / Gleichwehe / vnnd Zipperlins behafftet / mehr als zu beschreiben ist / dann sie entweder jhrer schmertzlichen Kranckheit gar entbunden / oder doch grosse Milterung haben / vnd auf etlich Zeit befreyet werden: Für das Zittern der Glieder / so von Forcht / Trunckenheit / vnd andern Vrsachen kompt / den Krampff / auch Lähme / Contractur vnd schwache Gliedmassen: Für Schwinden vnd Abnemen / auch Reissen / Gicht vnd Gesicht der Glieder: Für Geschwulst an Gliedern / so die Natur nach Vberwindung einer Kranckheit / oder bösen Materi auß dem Leib getrieben / auch für die Oelschenckel: Es heylet offene Geschwär / alte vnd newe offene Schäden / benimbt die Schmertzen derselben / vnd gibt gute Ruhe. Wunden so vbel geheilet seyn / bricht es wider auff / vnd widerbringet die Beinbrüch / für allerley Vnreinigkeit der Haut / Außschlagen / Krätzen / Jucken der Haut / Beissen der Händ / Zitternachten oder Zitrachten / Blatern / angehenden Aussatz / Schorbock. Für Feygwartzen / Fistel vnd allerley Geschwär / die böse offne erfrörte Füß / vnnd andere erfrörte Glieder / heylet es auß dem Grund. Wider das Rothlauff / Flueg oder Gesegnete / ist es auch trefflich gut befunden worden.

Damit aber in oberzehlten Anligen vnd Zuständen / dieses Bad mit Nutzen gebrauchet werde / so ist hoch von nöthen / daß der Leib zuvor gebührender massen mit Purgieren / vnd erheischender Notturfft nach / mit Aderlassen darzu wol praeparirt, geöffnet werde: Welches doch alles mit Rath eines wolerfahrnen Medici, der zuvor sein temperament, Complexion vnd LeibsZustand wol vnd eygentlich examinire vnd erkundige / beschehen soll. Aldann mag in einem Tag 4. oder 5. hernach / mit dem Baden ein Anfang gemachet werden / bey welchem nachfolgende Reguln in acht zu nehmen:

Erstlich soll man sich Anfangs nicht vberbaden / sondern nur mit einer Stundt anfangen / sittsam täglich auffsteigen / biß man 5. Stund / 3. Vormittag vnd 2. Nachmittag erreychet.

Zum Andern / ist die bequemste Zeit zu baden Morgens frühe nüchtern / wann der Magen leer ist vmb sechs Vhren: Abendts aber nach verdäwter MittagsMahlzeit / vngefähr nach 3. Vhren.

Drittens / soll man nicht zu heiß vnnd zu tieff baden / sonderlich im Einsitzen vnd Außgehen / soll das Bad nicht zu heiß seyn / Anfangs gelind / darnach mittelmässig / vnd zu Außgang wider kühler.

Vierdtens / das Haupt solle in dem Bad für dem Dampff vnd Baddünsten wol bedecket seyn.

Fünfftens / im Außgang deß Bads sich vor Kälte / vnnd hartem Lufft zu bewahren / den Leib wol abzutrücknen / vnd ein Weil sich in das Beth legen vnd ruhen.

Zum Sechsten / im Bad ist gantz nichts zu essen oder zu trincken / es sey dann zur Labung / vnd da der Durst gar zu groß / wirdt erlaubt etwas von RosenZucker / Veyelzucker / eingemachten Weichßlen / Ribes, Citronat, oder frisch gezuckerten Citronenscheiblein / Rosinlein in Rosenwasser / Spanische Prunellen vnd dergleichen.

Zum Siebenden / man soll auch die Kräfften wol in acht nehmen / vnnd so viel baden / was dieselbe wol erleyden mögen / dann sonsten das Bad schlecht oder gar nicht würcken kan.

Zum Achten die LeibsVerstopffung soll fleissig verhütet / vnnd derselben mit guten Mitteln jederzeit begegnet werden. [42] Es bezeuget auch die tägliche Erfahrung / dz zwar in den LeibsGebrechen die Doctores Medicinae mit tauglichen Artzneyen wol ersprießlich seyn: Wann aber D. Koch vnd D. Keller nicht auch das beste thun / nimbt es gemeiniglich ein vnglückseeligen Außschlag. Das geschicht auch in den Wildbädern / mit denen jhrer starcken Mineren halb / weniger als mit den Apotecker Büchsen zu schertzen. Derowegen am fürträglichsten ist / sich einer guten Diaet zu befleissen / mässig halten / vnd nicht mehr einfassen / als die Natur diß wider zu Einsitzen verdäwen kan: Wenig vnd etwas guts zu essen ist am besten / wil aber einer das Bad viel Essens / Panckethierens vnnd Kurtzweil wegen besuchen / der kans besser daheim vnd im Wirtshauß verrichten.

Die Speisen sollen im Wunderbad wol dawlich seyn / eines guten Saffts / anmüthigen Geschmacks / wenig Vberflüssigkeit zeugen / vnd tägliche Nahrung geben / damit das Wasser die vbrige schädliche Feuchtigkeiten desto leichter mit sich nehmen / vnd der Leib deß Mineralischen Wassers durchtringende Würckung besser außstehen / vnd keine Vnordnung im menschlichen Cörper folgen möge.

Es sollen auch die Bad-Leuth auß erheblichen Vrsachen / alle Sorgen / Bekümmernuß / Forcht / Zorn / Melancholi, Schwermütigkeit vnnd Vngedult auß dem Sinn schlagen / vnd dargegen jhnen selbst Kurtzweil vnd Ergötzlichkeit machen.

Der Allerhöchste Qui solus curat languores nostros, wolle seine Gnad reichen Segen geben / daß dieser Wunderbronn wie bißhero / auch künfftig allen / die jhn gebrauchen / zu Nutz vnd guter Gesundheit gereyche / vmb deß rechten Leibs: vnd der Seelen Artzts JEsu Christi willen / Amen. Biß hieher wolermelter H. Doctor. Darzu ich noch etwas wenigs thun will / nämlich / daß in der Fürstlichen allda / an einer Tafel / sich befindenden vnd An 50. den 4. Julij / ernewerten BadOrdnung / vnder anderm / stehet / daß 12. gar arme / vnd gar krancke Menschen / nämlich 6. Außländische / vnd sechs Innländische / das Jahr vber / so lang sie baden / auff deß Herrn Hertzogen zu Würtemberg Vnkosten / zu vnderhalten. 2. Alle 14. Tag / am Sontag / solle eine Predige / vom Pfarrer zu Boll / allda / (im Badhause) gehalten werden. 3. Welcher den Nahmen Gottes leichtfertiger weise mißbrauchen / vnd lästern / auch ohne Vrsach den Teuffel nennen wirdt / der soll jedesmals einen Batzen zur Straff in die Büchsen geben. 4. Wann einer sich bey dem Teuffel selbst verfluchen / oder andere mit freventlichen Reden demselben ergeben / vnd heimbweisen thäte / der solle / ohne Nachlaß / vmb 4. Batzen gestrafft werden. 5. Schandlose vppige Wort / vnnd sonsten verkleinerliche Nachreden / so wol auch ärgerliche Lieder / vnnd Gesäng / sollen bey Straff eines halben Guldens verbotten seyn / deßgleichen vnzüchtige Geberden / vnd Erzeigungen gegen ehrlichen Frawen / vnnd Jungfrawen / bey vnnachläßlicher Straff eines Gulden / so offt das geschicht. 6. Es soll niemands / der in dieses Wunderbad kombt / den andern / auß der Herberg / oder deß Bads gantzen Bezirck / vnnd Zugehörd / fordern / noch mit Worten / oder Wercken / einige Vnfreundtschafft Frevel / verkleinerliche Nachreden / oder Thätligkeiten / nicht fürnehmen / sondern / an diesem Orth / ein sicherer / vnnd steiffer Burgfried gehalten werden. 7. Alle / vnd jede Badgäste / sollen sich deß vnnötigen disputirens / in ReligionsSachen / wie auch anderer verdrüssiger Gespräch / welche der BadenCur / vnd BadLeuthen / zuwider seyn möchten / deßgleichen deß Wasserspritzens enthalten. 8. Es soll auch kein Badgast / den andern / auß seinem eingebnen Gemach / Zuber / vnnd Platz / so er Badens halber / bestellt / zu vertreiben sich vnderstehen. 9. Welcher bezechter / vnnd vollerweiß im Bad erfunden wird / der soll zu Straff einen halben Gulden geben / vnd da er solcher Gestalt noch weiters / in einem oder mehr Puncten / wider dise Ordnung handlen / vnd sich vergreiffen thäte / für jede solche Vbertrettung besonders gestrafft werden. 10. Es soll keiner von verdächtigen Orten / da der Erbsucht vnd sterbender Laufft halben / der Lufft nit rein ist / in diß Wunderbad sich begeben Sonsten wird von jedem Vberfahrer / zur Straff 12. Gulden eingezogen / vnd die vnvermöglichen mit einer Leibsstraff darumb angesehen werden. 11. Der Badmeister solle nicht gestatten / daß [43] ohne Fürstlichem Vorwissen / vnnd Erlauben / einig Badwasser / von diesem Wunderbad / an andere Ort / geführet werde / sondern wer dasselbe mit Baden gebrauchen will / der soll es beym Brunnen / in dem darzu geordneten Badhause / thun. Die vbrigen 20. Articul / weil es zu lang seyn wurde / sie hieher zu bringen / werden allhie vbergangen. Sonsten werden die Zimmer nach / vnd nach / fein wider reparirt, vnnd thut Herr Badmeister Hanß Wolff Plöbst (so zugleich auch Wirth ist / ) sambt seiner Haußfrawen / an dem behörigen Fleiß / Trew / vnd Vorsichtigkeit / nichts ermanglen lassen; vnnd hofft man / daß mit der Zeit / der steinerne im Hof stehende grosse Röhrkasten auch wider lauffendes frisches Wasser / für die BadLeuthe / zum Kochen / vnd anderm Gebrauch / vnnd der grosse Fürstliche Garten / seine / vor dem Krieg / gehabte Zierde wider bekommen werden / darzu dann ein eigner Gärtner bestellet ist. Auß Stuben / vnnd Kammer / werden Wochentlich von 2. in 4. Gülden / nach dem man accommodirt ist / vnnd auß einem Zuber / deß Tags 6. Kreutzer gegeben. An allerhand Victualien / vnd gutem Wein / ist auch kein Mangel da. Den Sauerbrunnen bringt man von Jbenhausen / so anderthalb Stund davon gelegen / dahin; der aber nicht für jederman tauglich ist. Jhr viel an diesem Ort / trincken nur das Badwasser / so nit gar kalt / auch nicht allerdings lau ist / vnd im Winter nicht gefreurt / noch im Regenwetter trüb wird / sondern schön / vnnd lauter verbleibet. Die dessen nicht gewohnt / denen kombt es / wegen seines starcken Geruchs / wie ich selber Anno 52. erfahren widerwärtig vor / machet auch den Halß / wie Bauhinus bekennet / dürr / vnd drucken. Daß er Bauhinus, aber schreibet / wie daß etliche hinein geworffene Grundeln / vom 19. Septemb. biß auff den 23. desselben Monats lebendig geblieben; daß will sich / heutigs Tags / nicht mehr also finden. Die grössere Quell dieses Bronnens fleußt von Mittag gegen Gruibingen; die kleinere gegen dem Flecken Boll / dem Auffgang zu. Der Schöpffbrunn ist auff die 217. Meß / oder Werckschuhe in die Tieffe außgegraben worden / vnd etwan 32. Schuh zur Seiten hinein außgehölet. Die Weite deß Brunnen von einer Mauer zur andern hat neun Schuch. Die Eymer / damit man das Wasser schöpffet / müssen mit einem Rad / biß zu oberst deß Brunnen gezogen / vnd also in die Kessel vnd BadZüber geleitet worden. Vom Garten schreibet Bauhinus, dz er in die 347 Schuh weit / vnd breyt / in seinem Vmbkreyß seye. Es ligt das Bad / so gegen vber / mit seinem Brunnen / vnd Gebäw / auff einer lustigen / vnd schönen Wiesen / 5. Stund von Aurach. 6. Stundt von Schorndorff. 4. oder 5. von Reutlingen. 7. oder 8. Stunden von Tübingen. 2 Stund von Wisensteig / zwo Stundt von Göppingen. 2. Stund von Kirchheimb / anderthalb Stund von Weilheim; ein kleine Tagreyse von Stutgart / vnnd vier starcke Meilen / auff Gaspach vnd Nellingen zu / vber die Alb / von der Statt Vlm.