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wurden ungefähr zu denselben wechselnden Preisen gekauft und ausgeschenkt wie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dasselbe gilt von den Getreidepreisen.

21) Der Prior hatte die Aufsicht über die Mönche, übrigens kein weiteres Verwaltungsamt. Auch der Pförtner, Portarius, hatte, außer seinem Pförtnerdienst, keine weitere Funktion.

So viel über die im Kloster selbst stationirten Verwaltungsbeamten. Über die auswärts in den Probsteien und Ämtern Bonhof, Neuhof, Merkendorf, Nördlingen und Randersacker wohnenden wird im VII. Abschn. berichtet werden.


22) Betrieb und Verwaltung der Jägerei.

Den Mönchsrechnungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert zufolge kamen die Burggrafen von Nürnberg und die Kurfürsten ihres Stammes in jener Zeit nicht nur bei Leichenbegängnissen, sondern auch alljährlich, in den meisten Jahren öfter als einmal in das Burggrafenhaus, um in der Umgegend zu jagen, und mit ihnen jagten daselbst alle im 14. und 15. Jahrhundert regierenden Kaiser. Die Mönche und Äbte notiren genau die bei jedem Jagdaufenthalt erwachsenen beträchtlichen Kosten, aber nie mit dem Bemerken, daß dadurch dem Kloster widerrechtlich eine Last aufgebürdet werde. Sie erkennen vielmehr förmlich an, daß die Burggrafen etc. berechtigt seien, im Burggrafenhause Herberge, Futter und Mahl zu beanspruchen und in der Umgegend zu jagen. Der terminus a quo kann urkundlich nicht angegeben werden. Allein es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß diese Berechtigung von der Zeit der Klosterstiftung her datirte und damals durch eine Feststellung etwa in folgender Weise geregelt wurde: „Die fünf Grafengeschwister abenbergischen Stammes (s. Abschn. I u. II und Beitr. S. 11) verkaufen ihr Prädium zur Dotirung des Klosters, jedoch mit der Bestimmung, daß den Abenbergen und deren Nachkommen und Erben Herberge, Futter und Mahl im Kastrum gewährt und das Recht, um Heilsbronn auch ferner zu jagen, gewahrt werde, Letzteres aber nur bezüglich der hohen Jagd, denn die Ausübung der niedern Jagd soll dem

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 613. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/629&oldid=- (Version vom 1.8.2018)