12) S., Architekt. Er war der Sohn des Isotimos aus Faros, wie aus der Künstlerinschrift der Basis eines in Delphi gefundenen plastischen Werkes hervorgeht (Homolle Inscriptions de Delphea [Bull. hell. XXIII 1899, 374–388] 384). Als eine seiner Arbeiten ist die eben erwähnte Basis anzusprechen, auf der die von den Milesiern geweihte Bronzestatue des Idrieus (Kahrstedt o. Bd. IX S. 912 Nr. 2) und seiner Gemahlin Ada (Judeich o. Bd. I S. 339), der Geschwister und Nachfolger des Mausolos und der Artemisia, gestanden haben (Homolle a. a. O. 383ff. W. Klein Gesch. der griechischen Kunst II 286, 1); als Zeitpunkt für die Entstehung dieses Werkes nimmt Homolle a. a. O. 385 die Zeit zwischen 346–344 an. S. war [227] aber nicht nur als Bildhauer tätig, Vitruv. VII 159 praef. 12 bezeichnet ihn neben Pytheos als leitenden Architekten des Mausoleums von Halikarnass. Meint Wolters - Sieveking Der Amazonenfries des Mausoleums (Jahrb d. deutsch, archäol. Inst. XXIV 1909, 171-191) 172, daß uns für die Beantwortung der Frage, ob und inwieweit S. an der bildlichen Ausstattung des Mausoleums von Halikarnass beteiligt gewesen ist, jede Sicherheit fehlt, so ist nach Schede 1 Antikes Traufleistenornament (Zur Kunstgeschichte des Auslands Bd. LXVII, Strasburg 1909) 35 der Bogenfries auf seine Rechnung zu stellen. Die enge Verbindung mit dem bei Plin. n. h. XXXVI 31 genannten Pythis (= Pytheos des Vitruv), dem Meister der Quadriga, läßt nach Klein a. a. O. 286, 1 die Vermutung naheliegend erscheinen, er könne die Porträtstatue des älteren Geschwisterregentenpaares, das auf dieser gestanden, gemacht haben. Sicher ist, daß er mit Pythis eine Schrift über das Mausoleum verfaßt hat (Vitruv. a. a. O.). Ob der um 330 tätige Lykos der Sohn dieses S. gewesen ist (Homolle a. a. O. 388), steht nicht unbedingt fest. Susemihl Alex. Lit. I 864, 145 vermutet, daß dieser S. mit jenem identisch sei, der in einem Gedichte den Mythus von der Entstehung des Bernsteins aus den Tränen der zu Pappeln verwandelten Heliaden behandelt hat (Plin. n. h. XXXVII 31). S. Nr. 20. Vgl. Brunn Gesch. d. griech. Künstl. II 332. 378.