Ranius. 1) L. Ranius Optatus Acontianus (Name in dieser Form in der Ehreninschrift der Stadt Nemausus CIL XII 3170; CIL VI 1507: .... Acontiano L. Ranio Optato c(larissimo) v(iro)) begann den Cursus honorum als Xvir stl(itibus) iud(icandis), hierauf versah er die Quästur in einem der zwei sizilischen Verwaltungsbezirke. Zwischen q. prov. Sic. und tribuno plebi weist die stadtrömische Inschrift eine Lücke auf, die nemausische nennt dieselben Ämter R.s und unmittelbar darnach die Prätur. Als Prätorier war R. Legat des Proconsuls von Asia (legatus Asiae XII 3170; leg. dioeceseos . . . VI 1507. Dazu Ruggiero Diz. epigr. 723). Auf dieses Amt folgen R.s Stellungen als Curator der sakrischen Straße (Cantarelli Bull. com. 1891, 81ff.) und der Stadt Urvinum Mataurense, sowie als Legatus Augusti et iuridicus (leg. Aug. iurid. CIL VI 1507) von Asturien und Gallaecien. Nach Klein Verwaltungsb. I 172 hätte R. dieses Amt als leg. Aug. iurid. innerhalb der Periode zwischen dem Beginne der Nachweisbarkeit desselben (etwa vom J. 138 n. Chr. an) und dem J. 216/7, dem Zeitpunkte der Ablösung der Diözese Asturia et Gallaecia von Hispania citerior als selbständige Provinz unter einem prätorischen Legaten (vgl. Ruggiero s. Asturia) bekleidet. Mispoulet Rev. phil. 1910, 306ff. bestreitet diese Caracalla zugeschriebene Änderung und nimmt aus R.s Bezeichnung als praeses in der nemausischen Inschrift das Ende des 2. Jhdts. als Terminus post quem für dieses Amt R.s an (ebd. 316). Dieselbe Zeitbestimmung wie Klein nehmen Liebenam Fasti [229] cos., und Dessau PIR III R 17 an, die R.s Suffectconsulat unter Septimius Severus oder Caracalla setzen. Dagegen verlegt Cantarelli a. a. O. R.s Laufbahn zwischen Alexander Severus und Gallienus, also in das mittlere Drittel des 3. Jhdts., weil auch nach 217 noch Legati Augusti von Asturien und Gallaecien nachweisbar sind. Er schließt sich Borghesi IV 133 an, der auf das et der nemausischen Inschrift gestützt, darlegt, daß R.s Stellung zwei getrennte Ämter vereinige, und ihn unter Alexander Severus setzt (vgl. Hübner o. Art. Asturia). Als letztes prätorisches Amt versah R. die Statthalterschaft von Gallia Narbonensis. Borghesis Meinung, R. habe das Consulat vor diesem Posten bekleidet (Oeuvr. V 388), wird von Hirschfeld CIL XII 3170 bestritten. Als Consular ward er Curator von Mediolanum und Nola. Als er die Provinz Narbonensis verließ, wie Hirschfeld annimmt, um das Consulat zu übernehmen, setzte die Stadt Nemausus ihrem praeses integerrimus die oben erwähnte Inschrift.