Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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die Bergstämme im Paropamisus, dem heutigen Hindukusch
Band XVIII,4 (1949) S. 1778
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Paropamisadai (Παροπαμισάδαι, Παροπανισάδαι Strab. II 130. XV 691 u. ö. Diod. XVII 82. Ptolem. VI 11, 1. 17, 1. 3. 18, 1. 3. Arrian. IV 22, 4. 5. V 3, 2. 11, 3. VI 15, 3. 26, 1. Paropamisadae Curt. Ruf. VII 3, 6. Propanisadae Mel. I 13, Paropanisi, var. Parrhasini Plin. n. h. VI 48), Zusammenfassung der Bergstämme im Paropamisus (s. d.), dem heutigen Hindukusch, also beiderseits des Kuh-i-Baba, in Kabul und Umgebung, in Nuristan (Kafiristan) bis nach Tschitral. Unter den Bergstämmen nennt Ptolem. VI 18: die Kaβολῖται im heutigen Kabul, die Πάρσιοι im Südwesten, die Παρσιῆται (s. d.), die Ἀμβάται, identisch mit den Lambagai (vgl. Λαμβάται Ptolem. VII 1, 42) nördlich vom Kabulfluß. Die Ἀριστόφυλοι, d. i. die edelsten Stämme, sind wohl nicht als besondere Völkerschaft anzusehen. Unerwähnt läßt Ptolemaios die Κάσπίοι Herodot. III 93. VII 67. 86, die wir o. Bd. X S. 2274 im Berglande von Nuristan und somit im östlichen Paropamisus angesetzt haben. Offenbar sind ihm diese noch heute schwer zugänglichen Bergtäler unbekannt geblieben. Ptolemaios zählt im ganzen 16 Ortschaften auf, von denen sich nur Κάβουρα (Kabul) und Καπίσα (nördlich davon und südlich von Pandjir) feststellen lassen. Die von Alexander besuchten Stämme lebten sehr primitiv und waren harmlose und gutmütige Leute, (Curt. Ruf. VII 3, 16. Diod. XVII 82). Ihre Herkunft ist unbekannt.