Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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att. Jungfrau
Band XVI,1 (1933) S. 1106
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6) Eine attische Jungfrau, deren Name, obwohl Femininum und bei Serv. Aen. IV 402 Myrmix geschrieben, doch wohl mit dem masc. Μ. identisch ist. Anfangs wegen ihrer Keuschheit und Geschicklichkeit bei Pallas beliebt, erregt sie deren gerechten Unwillen, als sie der Göttin, die den Pflug erfunden hat, den Pflugsterz entwendet und prahlerisch für ihre eigene Erfindung ausgibt. Deshalb wird sie von Pallas in eine Ameise verwandelt, die freilich durch Aufwühlen des Bodens der Feldfrucht erst recht schadet. Doch Zeus verwandelt aus Mitleid sie und das ganze Volk der Ameisen in Myrmidonen, die er in Thessalien ansiedelt, damit sein dort als Herrscher eingesetzter Sohn Aiakos nicht über ein menschenleeres Land zu herrschen hat. Hierzu ist fast selbstverständliche Voraussetzung, daß Thessalien, wie in der parallelen Sage Aigina, zuvor von einer Seuche entvölkert worden ist; s. Myrmidones.