Mnester. 1) Ein berühmter Pantomime. Kaiser Gaius war in ihn maßlos verliebt, Suet. Cal. 36, 1. 55, 1. Dio LX 22, 4. Sein Auftreten in der Tragödie Kinyras, derselben, die auch in Aigai gerade an dem Tage gespielt worden war, an dem König Philipp von Makedonien im Theater ermordet wurde, galt als Vorzeichen des nahen gewaltsamen Todes des Kaisers, Suet. Cal. 57, 4. Joseph. ant. Iud. XIX 94. 95. Später verliebte sich in ihn Messalina, ohne aber seine Gegenliebe zu gewinnen, obwohl sie aus den eingeschmolzenen Bronzemünzen des Gaius Bildsäulen des M. herstellen ließ. Erst auf Befehl des ahnungslosen Claudius mußte M. der Kaiserin zu Willen sein, Dio LX 22, 3–5. 28, 3. Mehr scheint seiner Neigung der Umgang mit Poppaea Sabina (der älteren) entsprochen zu haben. Er hatte mit ihr Zusammenkünfte in dem Haus zweier römischer Ritter, Brüder, mit dem Cognomen Petra; diese wurden dann, ohne Zweifel auf Veranlassung der eifersüchtigen Messalina, im J. 47 zum Tode verurteilt, Tac. ann. XI 4. Schon im darauffolgenden Jahre, nach der Katastrophe Messalinas, traf auch M., obwohl er sich nur wider Willen hingegeben hatte, die Strafe, er wurde auf Befehl des Kaisers hingerichtet, Tac. ann. XI 36. Dio exc. LX 31, 5. Sen. Apocol. 13, 4. Seine Meisterschaft in der Tanzkunst und seine Beliebtheit beim Volke hebt Dio LX 28, 4. 5 hervor. – Die Inschrift einer stadtrömischen Ara, Ti. Iulio Aug(usti) l(iberto) Mnesteri, CIL VI 20139[1] = Dess. 5181, ist schwerlich mit Recht auf ihn bezogen worden.