Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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römische Silbermünze
Band XV,2 (1932) S. 2009
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Minutulus. Argenteus Philippeus minutulus heißt an zwei verdächtigen Stellen (Briefen des Kaisers Valerianus!) der Scriptores historiae Augustae, nämlich vita Aureliani 9, 7 und 12, 1, (beidemale neben aurei Antonianini und Kupfergeld, schon die Zusammensetzung der drei Metalle ist sachlich zu beanstanden) eine römische Silbermünze, auf die sich auch der Ausdruck ebd. vit. Sev. Alex. 22, 8 ut, cum fuisset octominutalis libra porcinae carnis et bubulae), ad duos unumque carnis libra redigeretur (sachlich gleichfalls wenig glaublich) beziehen muß. Weder zur Zeit des Valerianus aber, noch zur Zeit des Severus Alexander gibt es ein Silberstück, das man mit dem neuen Namen minutulus einem älteren größeren hätte gegenüberstellen können, und so mag der Name einfach eine Erfindung des Bearbeiters der Kaiserbiographien sein; sachlich denkbar wäre eine solche Bezeichung am ehesten seit Constantius II.‚ wo neben die Silbermünzen von 1/60 und 1/72 römischen Pfundes eine kleinere, wohl die Siliqua (s. u. Bd. III A S. 61-63), von rund 2-3 g in großer Menge tritt. — Menadier Die Münzen . . . bei den Script. hist. Aug.‚ Berl. 1913 (auch in Ztschr. f. Numism. XXXI 1913) 52-54, vgl. 46—50 und wegen des Ausdrucken Philippeus 26-29; den M. nahmen noch ernst z. B. Babelon Traité des monnaies grecques et romaines I (1901) 564, der ihn für das von Diocletianus neueingeführte Silberstück von 1/96 römisches Pfund halt, und Seeck o. Bd. S. 2246, der ihn für eine kleine Silbermünze der Zeit des Honorius und identisch mit dem Decargyrus hält.