Metapontos kann nur der Gründer von Metapontum (s. d.) sein, der auch unter dem Namen Metabos erscheint (s. o. S. 1316). Es gab eine Erklärung, nach der dieser Name eine Entstellung von M. im Munde der Barbaren war. Er erscheint einmal im Schol. Dionys. Per. 461: hier verstößt er die Siris (nach der die gleichnamige Stadt genannt war, s. u. Bd. III A S. 309) und heiratet Aiolos’ Tochter Arne, die ihm den Boiotos und den jüngeren Aiolos gebiert. Ferner in Euripides’ Μελανίππη δεσμῶτις: hier ist er Gatte der Theano und heiratet, nachdem diese und ihre Söhne umgekommen sind, die Melanippe (s. d.). Leider ist Hygins (fab. 186) Inhaltsangabe dieses Stückes nicht zuverlässig, und seine Bezeichnung des M. als rex Icariae (Italiae Cuper) macht Schwierigkeiten; sehr möglich, daß das Μεσσάπιον ὄρος in Boiotien oder andere ähnliche Namen (s. d. Art. Metapioi) in die Legendenklitterung hineingezogen wurden. Metapont als Schauplatz des Dramas ergibt sich daraus, daß M. darin fortgegangen ist, um der Diana Metapontina zu opfern; Artemis erscheint auf Münzen der Stadt (Brit. Mus. Catal. Italy 263; o. Bd. II S. 1408). Wünsch Rh. Mus. XLIX 102. v. Wilamowitz Eur. Her. I² 10. Robert Oidipus II 171.