9) [L. ?] Laberius L. f. Aem(ilia) Iu... (Iustus?) [C]occeius Lepidus Proc[ulus] wird auf einer bei Rom an der Via Appia gefundenen Marmortafel genannt (CIL VI 1440,[1] nach einer Abschrift de Rossis; Borghesi Oeuvr. V 251 hatte proc[o(n)s(uli)] ergänzt, die richtige Ergänzung rührt von Dessau her, Pros. imp. Rom. II 257 nr. 2). Die Inschrift, die sich vermutlich ursprünglich an einem Bildnis des L. befand, ist von Apollonius limena[rcha] Cypri errichtet und zählt die Ämter des Gefeierten auf: praet(or), tr(ibunus) pl(ebis), quaest(or), leg(atus) [pro pr(aetore)] Asiae, leg. pro pr. Africae, l[eg.] missus ad principem, trib(unus) mi[l(itum) leg(ionis) [XXII] Primig(eniae) – der Garnisonsort der Legion war in der Zeit des L. Mainz –, X vir stlit(ibus) [iud(icandis)]. Die Anordnung des Cursus honorum ist wohl nicht durchweg absteigend, vielmehr scheint es, daß die Ämter in drei Gruppen angeführt sind: zuerst die stadtrömischen Magistrate, dann die Legationen, endlich die vorquaestorischen Stellungen; für dieses Prinzip der Anordnung, das nicht ganz ohne Analogien ist (vgl. Dessau 1139. 1190. 1079), könnte angeführt werden, daß die Legationen in Asia und Africa nur höchst selten vor der Quaestur bekleidet wurden (z. B. Dessau 1072) und die außerordentliche Mission eines legatus missus ad principem wohl bereits senatorischen Rang voraussetzt; es ist nicht anzunehmen, daß L. wie z. B. der junge Hadrian (Hist. aug. Hadr. 2, 5) als Militärtribun von seiner Legion zur Begrüßung des neuen Kaisers abgesendet worden sei, vielmehr handelt es sich wohl um eine Gesandtschaft des Senates an den Kaiser (vgl. Mommsen St.-R. II³ 680). L. dürfte der Zeit der Adoptivkaiser angehören. In welchen Beziehungen er zu dem Stifter des Denkmals stand, ist nicht zu ersehen.