Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in der Landschaft Ḥaurân südöstlich von Damaskus
Band X,2 (1919) S. 1856
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Kanatha (hebr. קְנָת‎, aram. Ḳanôthā, Κάναθα Joseph. bell. Iud. I 366 = Κάνα ant. Iud. XV 112; Ptolem. V 15, 23; ΚΑΝΑΘΑ Inschr. Waddington 2296. 2307. 2308; Canatha Plin. V 74; Chanata Tab. Peut.) 1) Stadt in der Landschaft Ḥaurân, etwa 85 km südsüdöstlich von Damaskus, noch heute Kanawât. Der Wasserreichtum des Ortes macht es wahrscheinlich, daß K. zu den ältesten Ansiedlungen des Landes gehört und schon in biblischer Zeit (4. Buch Mos. 32, 42) existiert hat. Die Quellen nutzte der Legat Cornelius Palma (unter Traian) zur Wasserversorgung der Stadt aus. Sein Kanalbau ist aber wohl nur Erneuerung eines älteren, denn der Ortsname bedeutet Kanäle. Früher zu Coele-Syrien bezw. Dekapolis gerechnet (Joseph. Plin. Ptolem.), kam sie später (Eusebios) zur Provincia Arabia. Nach den vorhandenen, noch recht beträchtlichen Resten bestand K. aus einer Ober- und einer Unterstadt. Die hauptsächlichsten Ruinen, die aus der nachchristlichen Zeit stammen, sind zwei Tempel (ein Peripteros des Helios und ein Prostylos), zwei Kirchen verschiedener Perioden, ein Hippodrom, Theater, Grabtürme, Privathäuser mit gepflasterten Straßen usw. Die Blütezeit der Stadt fiel in die ersten Jahrhunderte n. Chr., später wurde sie von Bostra verdunkelt — Einwohner Καναθηνός; Waddington 2216. 2331a. 2343; Κανατηνων 2412d. Vogüé Syrie Centrale. Architecture civile et religieuse pl. 19 und 20. Dussaud und Macler Mission en Syrie 19. 20. 245. Brünnow und Domaszewski Die Provincia Arabia III 106–144. Publications of an Americ. Arch. Expedition to Syria vol. II.

[Moritz. ]