Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Galilaea
Band X,2 (1919) S. 18451846
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6) Das im Neuen Testament genannte K. in GalilaeaΚανᾶ τῆς Γαλιλαίας (so wohl im Unterschied zu Nr. 2) Ev. Joh. 2, 1. 11. Es ist der Ort für das Joh. 2, 1ff. erzählte ‚erste Wunder‘ Jesu, das Verwandlungswunder auf der Hochzeit zu K. Hier begegnete Jesu Joh. 4, 46ff. dem ‚Königischen‘ (βασιλικός) von Kapernaum, und von hier stammte auch Nathanael, Joh. 21, 2. Der Ort wird auch des öftern von Josephus genannt, ant. XIII 15, 1; bell. Iud. I 17, 5; vita 16f. Er wird vielfach gesucht in dem 3 Stunden nördlich von Nazareth gelegenen Chirbet Ḳana, auch Ḳanat el-Dschelîl genannt, an dem nördlichen Rande der Ebene el-Baṭṭôf (vgl. Guthe Bibelatlas 1911 nr. 20). Hierhin weisen auch die Angaben von Theodosion (ca. 530) für die Lage [1846] des Ḳana der Evangelien (vgl. Buhl Geographie des alten Palästina 1896, 219). Hingegen sucht die andere Tradition, die sich schon bei Antoninus Martyr ca. 570 feststellen läßt und für die heutige Legende maßgebend geworden ist, des neutestamentliche K. vielmehr in dem heutigen lieblich gelegenen Kafr Kenna, das ist ein Ort (Baedeker-Benzinger Palästina und Syrien⁷ 233), etwa 1½ Stunden nordöstlich von Nazareth an der Straße nach Tiberias. In der dortigen lateinischen Kapelle, die selbst auf dem Platz einer Kreuzfahrerkirche erbaut ist, befindet sich vor dem Altar einer älteren Kirche eine hebräische Mosaikinschrift aus dem 3. oder 4. Jhdt. Noch ältere Reste scheinen von einer Synagoge zu stammen. Der Name Ḳ. oder Ḳanat-el-Dschelîl (mit Ḳ.) scheint das bessere Recht für die Identifizierung mit dem neutestamentlichen K. für sich zu haben (vgl. auch Buhl a. a. O. 220, 717). Indessen gibt es südlich von er-Rene bei Nazareth eine Quelle ʿain Ḳana, deren Name die Erinnerung an die Lage des Ortes näher bei Nazareth erhalten haben könnte (Guthe Kurzes Bibelwörterbuch [1903] 353).

[Beer. ]