2) Kampe, Ungeheuer, dessen Name die Raupe bezeichnet; vgl. Lamer o. Bd. VIII S. 1746 über Hippokampos; Nonn. 238 deutet mit σκολιὸν δέμας wohl auf eine Etymologie von κάμπτειν. Nach Apollod. I 6 bewacht es die Kyklopen und Hekatoncheiren im Tartaros und wird von Zeus getötet, als er deren Hilfe im Titanenkampfe braucht. In welchem Zusammenhange Epicharm das Wort gleichbedeutend mit κῆτος gebrauchte, wissen wir nicht (frg. 194). Diod. III 72, 3, d. h. Skytobrachion kennt die K. als ein erdgeborenes Ungeheuer bei der libyschen Stadt Zabirna, das viele Menschen verschlingt und von Dionysos erlegt wird; der gewaltige Grabhügel, den er errichtete, war wohl der Ausgangspunkt dieser Erzählung. Eine phantastische Beschreibung der K. gibt Nonn. Dion. XVIII 236–264: danach ist sie eine νύμφη Ταρταρίη, die mit einem menschlichen, skyllaähnlichen Leibe Schlangen und 50 Köpfe von Ungeheuern vereinigt – die Ausgeburt einer späten Phantasie, die sich in der Häufung von Greueln nicht genug tun kann. M. Mayer Giganten und Titanen 232 will die K. in dem von Ovid. fast. III 799 geschilderten Ungeheuer wiedererkennen, das vorne Stier und hinten Schlange ist und dessen Verbrennung die Voraussetzung des Sieges über die Olympier ist; Briareus tötet sie und will sie verbrennen, aber der milvus (ἰκτίνος) entführt die exta und wird dafür unter die Sterne versetzt (sonst unbekannter Katasterismos).