Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ort in Pontos mit der Königsburg des Mithridates am Paryadresgebirge
Band X,2 (1919) S. 13971398
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Kabe(i)ra (τὰ Κάβειρα), Ort in Pontos mit der Königsburg des Mithridates, an den Hängen des Paryadresgebirges, ungefähr 150 Stadien südlich von Eupatoria; Pompeius nannte es Diospolis, Pythodoris (8 v. Chr.–22 n. Chr.) Sebaste, Strab. XII 556f. Lucullus wurde 71 bei K. zuerst geschlagen, dann aber nahm er es ein, Plut. Lucull. 14f. Appian. Mithr. 78f. Memnon 44 (ἐκ τῶν Καβήρων). Sall. epist. Mithr. 15 (apud Caberam). Eutrop. VI 8, 3 (Caberam). Vir. ill. 76, 6. Sall. frg. III 33 Dietsch (= 36 Kritz; S. 132 Maurenbrecher) ist vielleicht auch auf diese Kämpfe zu beziehen, vgl. Berl. phil. Wochenschr. 1900, 189. Münzen mit ΚΑΒΗΡΩΝ aus mithridatischer Zeit, Head HN2 497. Cat. Brit. Mus. Pontus 25. Waddington-Babelon-Reinach Recueil général des monnaies grecques d'Asie-Min. I 85f. Imhoof-Blumer Abh. Akad. Münch. I. Cl. XVIII 1890 III. Abt. 574.

Das Heiligtum des Μὴν Φαρνάκου (Strab. XII 557) lag nicht in K., sondern im Reiche der Pythodoris, wahrscheinlich nicht weit von K. Athanasios de incarnatione 47 (ed. Robertson) erwähnt ein Orakel ἐν Καβίροις, vielleicht bezieht sich das auf das pontische K., Crusius Griech. Studien, Lipsius dargebr. 40f. Wahrscheinlich ist auf dieses Orakel die Wundererzählung bei Gregor. Nyss. vita S. Greg. Thaum. (Migne G. XLVI 916) zu beziehen. Roscher Myth. Lex. II 2, 2690. Aber einen Beweis für die Identifikation von K. und Neokaisareia, wie ihn Crusius a a. O. 187 daraus entnehmen will, kann ich darin nicht finden, da das von Gregor. Nyss. erwähnte Heiligtum nicht in Neokaisareia lag, sondern ein ziemliches Stück davon. Auch die übrigen Beweise für die Identifikation, zuletzt bei Waddington-Babelon-Reinach zusammengestellt, sind nicht zwingend; über einen gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit führen sie nicht hinaus. Über K. vgl. E. Meyer Allgem. Encycl. v. Ersch-Gruber 1882. Cumont Studia Pontica II 268f.

[Ruge. ]