Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Brutus, M. Praetor 88 v. Chr.
Band X,1 (1918) S. 972
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51) M. Iunius Brutus. Der Name lautet M. Brutus bei Liv. ep. LXXXIX, Ἰούνιος Βροῦτος bei Appian. bell. civ. I 271, sonst nur Brutus. 666 = 88 war Brutus Praetor und wurde mit seinem Amtsgenossen P. Servilius vom Senate nach Nola an Sulla und dessen Heer geschickt, um ihnen den Zug gegen Rom zu verbieten; sie wurden aber von den Soldaten schimpflich mißhandelt und zurückgeschickt (Plut. Sulla 9, 3f.; über die vorausgegangene Gesandtschaft des Marius an das Heer vgl. o. Bd. VII S. 1840, 27ff.). Nach Sullas Einzug in Rom wurde Brutus mit Marius und einer Anzahl von dessen Anhängern geächtet (Appian. a. O.), entkam aber nach Spanien und stieß von dort aus mit anderen Verbannten 667 = 87 wieder zu Marius und Cinna, als sie sich gegen die Hauptstadt wandten (Licinian. p.23 Bonn. = 16 Flemisch). Nach Sullas Rückkehr floh er 672 = 82 mit Cn. Papirius Carbo nach Afrika, wollte mit einem Fischerboot von Cossura (jetzt Pantelleria) nach Lilybaeum übersetzen, um zu rekognoszieren, wurde von feindlichen Schiffen festgehalten und gab sich zuerst den Tod (Liv. a. O.). Vielleicht ist er der Jurist M. Brutus, der in einer nicht mit Sicherheit herzustellenden Notiz bei Cic. Brut. 175 neben anderen Männern derselben Jahre, zum Teil sogar solchen derselben Partei genannt wird.