Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Nymphe des kretischen Idagebirges
Band IX,1 (1914) S. 880
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2) Aber I. ist auch die Nymphe des kretischen Idaberges, und da sie auch als solche Amme des Zeus ist, zieht sie Adrasteia in den kretischen Mythos mit hinein, Apollod. I 1, 5. Im kretischen Zeusmythos erhalten Adrasteia und I. Melisseus oder Melissos zum Vater, der nach der Bienengöttin Melissa, gleichfalls einer Amme des Zeus, gebildet ist. Diesen Melissos nimmt Charax aus der kretischen Sage heraus und macht aus ihm in seiner pragmatischen Art der Geschichtsdarstellung einen König von Troia, Sohn der I., der ersten Königin von Troia, und Vater der Adrasteia. Gemeint ist die I. der kretischen Zeussage auch Hyg.. fab. 182, wird aber hier mit Eidothea verwechselt und daher Tochter des Okeanos genannt. Die orphische Theogonie, die aus den mythischen Wesen der Zeussage kosmische Potenzen macht, nennt I. mit Wortspiel und Anklang an ἰδέα Ἴδη εὐειδής:. Vgl. Neustadt De Iove Cretico 9ff. Mit I. zeugt Zeus die Daktylen, Stesimbr. in Etym. M. s. Ἰδαῖοι; nach Charax Schol. Apoll. Rhod. I 1129 ist ihr Vater Daktylos. Diod. IV 60 nennt I. Tochter des Korybas, Gattin des kretischen Königs Lykastos und Mutter des Minos II.; nach Schol. Rhes. 28 ist sie Mutter des Minos, Rhadamanthys und Sarpedon.