Icauna, nicht Icaunis, Name einer Flußgöttin und zwar der Yonne, eines linken Nebenflusses der Seine; vgl. z. B. dea Sequana (Seine), cultores Urae fontis (jetzt Eure, Bach in der Gegend von Nîmes, gleichnamig mit dem linken Nebenfluß der Seine), Adsalluta (s. d.) und männliche Flußgottheiten. Die Göttin ist bezeugt durch eine nicht mehr erhaltene Weihinschrift von Autessiodurum, jetzt Auxerre an der oberen Yonne, CIL XIII 2921: Aug(usto) sacr(um), Dea[e] Icauni T. Tetricius African(us) d(e) s(uo) d(onum) d(edit) oder d(at) d(edicat) oder ähnlich. Da jedoch die vollständige Lesung der Inschrift auf Lebeuf zurückgeht (auch bei Caylus Recueil d’antiquités VII Taf. 83, 1, dem die Zeichnung von Auxerre übermittelt war, vgl. S. 290f.), während ein zweiter Augenzeuge, Séguier, den rechten Teil der Inschriftseite des (eingemauerten) Altars nicht gesehen hat, so ist die Lesung Icauni unsicher. Es scheint Icaune zu verbessern oder doch zu verstehen, denn der Name der Flußgöttin muß ebenso lauten, wie der des Flusses selbst, als dessen Name, allerdings in nachrömischen Schriftquellen, nach Holder Altcelt. Sprachschatz II 16f. Icauna oder in nur lautlich abweichender Schreibung Igauna, Igona, Egona, Ioina (auch flumen Yeaunense) belegt ist; vgl. Vita S. Germani (Ende des 5. Jhdts.) 12: in conspectu Autisiodorensis oppidi interposito Icauna flumine monasterium collocavit. D’Anville Notice de l’ancienne Gaule 377. Desjardin Géogr. de la Gaule rom. I 140. Dictionnaire archéol. de la Gaule, Epoque celtique II 35f. Ihm Bonn. Jahrb. LXXXIII 104, 6. Holder a. a. O. R. Peter in Roschers Myth. Lex. II 91.