Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Feldherr aus der Schule des Kaisers Probus
Band VII,2 (1912) S. 2351 (IA)–2352 (IA)
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Hannibalianus. 1) Einer der großen Feldherren, die aus der Schule des Kaisers Probus hervorgegangen [2352] sind, so wie Asklepiodotus u. a., auch die späteren Kaiser Carus, Diocletian und Constantius I., Hist. aug. Prob. 22, 3; s. Annibalianus o. Bd. I S. 2258.

In einer noch ungedruckten lateinischen Inschrift aus Oescus werden Afranius Hannibalianus und Iul(ius) Asclepiodotus als v(iri) em(inentissimi) prae[f(ecti) praet(orio)] genannt. Es ist kaum zweifelhaft, daß dies dieselben zwei Männer sind, die als Feldherren unter Probus erwähnt werden. Ebenso treffen wir dieselben zwei auch im J. 292 zusammen an als Consules ordinarii; doch war der Gentilname des Asklepiodotus bisher nicht bekannt.

Während dieser im J. 296 (spätestens seit April 293 war er Praefectus praetorio) als Praefectus praetorio des Constantius I. diesen Kaiser in der Besiegung des Allectus unterstützte (Vict. Caes. 39, 42. Eutrop. IX 22, 2. Hieronym.-Euseb. ed. Schoene p. 187, s. Oros. VII 25, 6; s. Seeck o. Bd. IV S. 1042. Bd. I S. 1584), wurde Afranius Hannibalianus im J. 297 Stadtpraefect (Chronograph des J. 354 bei Mommsen Chron. min. I 66). Seeck o. Bd. IV S. 1041 vermutet, daß er der leibliche Vater der Flavia Maximiana Theodora war, der Stieftochter des Kaisers Maximian, mit der sich Constantius I. in zweiter Ehe vermählte; denn ein Sohn aus dieser Ehe heißt gleichfalls H. Dann wäre die Gemahlin des Afranius Hannibalianus die Eutropia gewesen (Seeck o. Bd. VI S. 1519), die spätere Gemahlin des Kaisers Maximian.

Als einen seiner Vorfahren sieht Groag Österr. Jahresh. X 288f., den [Afranius] Hannibalianus an, der in der Genealogie der Claudia Capitolina, der Angehörigen einer aus Tralles stammenden senatorischen Familie, genannt ist, Athen. Mitt. XXI (1896) 113f.

[Stein. ]