Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Festungsstadt in der thessalischen Pelasgiotis
Band VII,2 (1912) S. 15861587
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Gonnos (ἡ Γόννος Herod. VII 128. 173. Lycophr. 906. Strab. IX 440. Ptolem. III 12, 39 M. [1587] Steph. Byz. s. Γόννοι), Gonnoi (οἱ Γόννοι Polyb. XVIII 27, 2. Liv. XXXIII 10. XXXVI 10, aber Gonnus XLII 54 (61). 67. XLIV 6 und Steph. Byz. s. Γόννοι; Γόνοι Porphyr. Tyr. FHG III p. 700 frg. 8), Gonnussa (ἡ Γοννοῦσσα Tzetz. Lycophr. 906; vgl. Steph. Byz. s. v.). Der Name von dem kniegelenkkopfförmigen Umriß der Umfassungsmauer, vgl. Steph. Byz. s. v. Æ-Münzen zwischen 300–146 v. Chr. Av. Zeuskopf, Frauenkopf; ℞ ΓΟΝΝΕΩΝ Widder (stehender Löwe Head-Svoronos Ἱστορία Νομισμάτων I 370), Festungsstädtchen in beherrschender Lage in der Nähe des veränderlichen linken Peneiosufers in der thessalischen Pelasgiotis (Perrhaibia), gerade im westlichen Zugang (Liv. XXXVI 10, vgl. Polyb. XLII 54) zur Tempeschlucht, deren einer Schlüssel es war, 20 römische Meilen (sc. über Gyrton) von Larisa entfernt, am Abhang eines Berges (jetzt Σολιό), Liv. XXXVI 10. Begründet von den Perrhaibern (Strab. Steph. Byz. Περραιβοὶ Αἰολεῖς). Sagenhafter Gründer Guneus, des Kyphos Sohn. An ihm vorüber rückt des Xerxes Heer 480 v. Chr. nach Mittelgriechenland (Herod.). Makedonisch wohl um 353 v. Chr. mit den übrigen thessalischen Städten. Vielleicht von Philippos III. Olympias genannt (s. den Art. Gonnokondylon). 319 wird zu G. Antigonos Gonatas (s. Bd. I S. 2913) geboren. 191 und 169 v. Chr. in den Händen des makedonischen Königs. Ansehnliche Reste des Mauerzugs, besonders im Westen in sehr stumpfen Winkeln um drei Kuppen im Südwesten 103 m hoch, im Nordosten 120 m hoch. Weder bei Hierokles noch in den Bischofslisten genannt. Leake Travels in North. Greece III 371. 379. 389. 397. IV 312. Bursian Geogr. v. Griechenl. I 60. Γεωργιάδης Θεσσαλία² 168f. Über die Geschichte und Altertümer von G. wird das Studium der im Oktober 1910 (s. Estia [Athen] 25./7. Okt 1910) gefundenen Altertümer der Akropolis von G. (Inschriften [darunter ein Psephisma über die διανομή von Grundstücken], Rundtempel der Athena, Kultbild von Xenokles(?) in Lebensgröße, auf der Akropolis ein vierkantiger Wachtturm aus der Zeit der Frankenherrschaft) Licht verbreiten.