Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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aus Lykien, Sohn des Hippolochos
Band VII,1 (1910) S. 14131414
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11) Glaukos aus Lykien, Sohn des Hippolochos (Hom. Il. VI 119. 144. VII 13. XII 309. 387. XVII 140), Enkel des Bellerophon (Hom. Il. VI 196. 206), also Urenkel des korinthischen G., mit Sarpedon Anführer der den Troianern verbündeten Lykier (Hom. Il. II 876. XII 310f. usw. Pind. Ol. XIII 60. Apollod. ep. 3, 35. Dictys II 35. Dares 18), tritt in goldener Rüstung (Hom. Il. VI 236. Nonn. Dionys. XV 165. XXII 147) Diomedes zum Zweikampf gegenüber (Hom. Il. VI 119), wird von ihm als Gastfreund erkannt (Hom. Il. VI 215f.) und tauscht auf seine Aufforderung die Waffen mit ihm (Hom. Il. VI 230f. Apollod. ep. 4, 2. Schol. Eurip. Med. 687. Hyg. fab. 112. [1414] Gell. II 23, 7 usw.); er tötet den Iphinoos, Il. VII 13, wird beim Angriff auf den Turm des Menestheus, XII 329f., von Aias verwundet, XII 387f. Dictys II 38. 43, aber vom sterbenden Sarpedon als Rächer aufgerufen, XVI 492f., auf seine Bitten von Apollon geheilt, XVI 508f. Er feuert Hektor zum Kampfe an, XVI 538. XVII 140f., und tötet den Bathykles, XVI 593, fällt aber selbst beim Kampfe um Achills Leiche durch Aias (chalkidische Amphora Mon. d. Inst. I 51. Apollod. ep. 5, 4. Quint. Smyrn. III 214. 243. 278. XIV 135). Apollon rettet seine Leiche aus den Flammen des Scheiterhaufens und läßt sie von den Winden nach Lykien tragen. Sein von einem gewaltigen Felsen bekrönter Grabhügel am Flusse Glaukos (s. G. Nr. 25) bei Telandros, Quint. Smyrn. IV 1f.; s. Epigramm des Aristoteles frg. 597, 59, wohl im Bezirk des Γλαύκου δῆμος, Herodian. I 147, 17. Steph. Byz. s. v. Benndorf-Niemann Reisen im südwestl. Kleinasien I 148, 1, G., durch seine märchenhafte, goldene Rüstung, die ihn ursprünglich wohl unverwundbar machte, s. Tzetz. Lycophr. 615, als göttliches Wesen gekennzeichnet, gilt als Stammvater der lykischen Adelsgeschlechter, die ihren Ursprung sonst auf die Neleiden, also gleichfalls auf Poseidon, zurückführten, Herod. I 147. Kern Inschr. v. Magnesia 17, 38; in ihren Kreisen kommt der Name bis in späte Zeit vor, Benndorf-Niemann Reisen im südwestl. Kleinasien I 94 n. 87. G. selbst gilt als Heros, CIG III 4269 b in add. p. 1123. Steph. Byz. s. Γλαύκου δῆμος, und genießt auch in Chalkis besonderes Ansehen, denn die Vasenbilder, auf denen er bisher nachzuweisen ist, Mon. d. Inst. I 51. Brit. Mus. B 76. Bibl. Nat. 203 (Gerhard Auserl. Vasenb. 191), sind chalkidisch. Durch ihn wird der Name G. im troischen Sagenkreis und seinen Weiterbildungen heimisch.