8) Ein empirischer Arzt (Gal. X 142. Erotian. 32, 3), Zeitgenosse des Herakleides von Tarent (Gal. XVI 196) und des älteren Apollonios (Cels. I praef. 2), einer der ersten Kommentatoren des Hippokrates. Er verfaßte zu dessen Schriften ein Lexikon in alphabetischer Wortfolge, das einen ungewöhnlich großen Umfang hatte, weil er bei jeder Glosse, die er erklärte, den ganzen Satz, in dem sie sich fand, mit ausschrieb (Erotian. 35, 6); erhalten sind uns von Erotian seine Interpretationen von ἀμφιδέξιος, αἰθόλικες, ἀνακωχή, κοχώνη und σπληνὸς κατ' ἴξιν, von Rufus (p. 296) die von ἔρριψις. Von seinen zahlreichen Hippokrateskommentaren (Gal. XVI 1) werden besonders erwähnt der zum sechsten Buche der Epidemien (Gal. XVII A 794) und der zu περὶ χυμῶν. Diese Schrift schrieb er zwar einem Hippokrates zu, aber nicht dem berühmten (Gal. XVI 324). Außerdem scheint er ein Werk über Heilpflanzen verfaßt zu haben (Plin. n. h. XXIV 142). Plinius gibt Rezepte von ihm an (XXI 174. XXII 98) und hebt lobend hervor, daß er sich eingehend mit den Disteln beschäftigt habe (XX 263); auch Athenaios (II 69 f) erwähnt seine Diätvorschriften. Welches seiner Bücher Τρίπους hieß (Gal. subf. emp. 63, 13), ist ungewiß. Erfunden hat er ein Heilmittel für die Rose (Gal. XIII 835) und eine Verbandart (Gal. XVIII A 790. Orib. IV 308).