Giligerda, φρούριον Γιλιγέρδων, ein Schloß im Innern Mediens, in der Gegend Βιζαή (var. Βιζακοῦ), unweit der Stadt Bendosabora, Theoph. Sim. hist. III 5. Es diente unter den Sasaniden als Staatsgefängnis. Die Namen der hier Eingekerkerten durften bei Todesstrafe nicht mehr erwähnt werden, weshalb es gewöhnlich ,Schloß der Vergessenheit‘ (τὸ τῆς Λήθης φρούριον Agath. IV 28, φυλακὴ ἡ λεγομένη Λήθη Georg. Kedr. ed. Bonn 624. 695; vgl. Procop. bell. Pers. I 5 und Theoph. Sim. a. a. O.; armen. Anušuberd, Hübschmann Armen. Gramm. I 19, 1895) genannt wurde. Hier wurde 367 n. Chr. der armenische König Arsakes III. (o. Bd. II S. 1269) eingekerkert und starb (Justi Grundriß d. iran. Phil. II 524. Ammian. Marc. XXVII 12 gibt als Namen des Schlosses Agabana), ferner 497 Kavādh I. (Procop. bell. Pers. I 6. Agath. a. a. O. Georg. Kedr. p. 624), der durch List entkam (vgl. auch Justi a. a. O. 531f.). Den kriegsgefangenen Einwohnern von Dara, die 573 hierher gebracht worden waren, gelang es nach mehrjähriger Einsperrung, ihre Wächter zu überwältigen und sich bis zum byzantinischen Heere durchzuschlagen (Theoph. Sim. III 5, 4. Georg. Kedr. p. 695). H. C. Rawlinson fand am 2. April 1836, daß der Name Ḳal'a-i Gilgerd (,Schloß von Gilgerd‘) noch an der sasanidischen Feste Susan im oberen Karuntale haftete (Journ. R. Geogr. Soc. 1839 IX 87).