Geganius, Name eines alten patrizischen Geschlechts, das zu den unter Tullus Hostilius nach Rom übergesiedelten albanischen gerechnet wird (Liv. I 30, 2. Dionys. III 29, 7), obgleich im Widerspruch damit schon eine der beiden ersten von Numa eingesetzten Vestalinnen bei Plut. Numa 10, 1 Gegania genannt wird. Serv. Aen. V 117 führt das Geschlecht auf Gyas zurück, der bei Vergil a. O. unter den vier Kämpfern bei der Wettfahrt der Schiffe allein nicht als Ahnherr eines römischen Geschlechts bezeichnet wird; dies ist späte gelehrte Konstruktion. Desgleichen ist die Behauptung des Valerius Antias (frg. 12 Peter bei Plut. fort. Rom. 10), die erste Frau des Ser. Tullius sei eine Gegania (? Γετανία Hss.) gewesen, und die eines andern Gelehrten (bei Plut. comp. Lyc. et Num. 3, 11), eine Gegania sei unter Tarquinius Superbus zuerst von ihrer Schwiegertochter beleidigt worden, ohne allen Wert. Weil die Geganier ein sehr altes Geschlecht waren, das seit dem Ende des Ständekampfes nicht mehr vorkam, wurde ihr Name gern bei solchen Erfindungen von Traditionen über die Königszeit verwertet. Vgl. auch Giganius.