72) [F]urius Octavi[anus] oder [F]urius Octavius, c(larissimus) v(ir), genannt in einer Votivgabe seines Sklaven Ep[it]ynchanus, die dieser Iovi et Iunoni [e]t dracconi et draccena[e] et Alexandro stiftete (CIL III 8238[1] = Österr. Jahresh. Beibl. VI 1903, 38 bei Scupi in Moesia superior). Mommsen (Ephem. epigr. II 493) hält den
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in der Inschrift genannten Alexander für den Pseudopropheten des Asklepios Glykon, Alexandros von Abonuteichos, den sich Lucian zum Gegenstand einer Schmähschrift ausersehen hat (vgl. Drexler in Roschers Lex. I 2, 1692. Cumont o. Bd. V S. 1635). Durch Alexanders Tod in den Siebzigerjahren des 2. Jhdts. (vgl. Cumont Mém. cour. Acad. d. Belg. XL 1887, 52) würde also die Zeit der Inschrift und damit des F. bestimmt werden, der dann nicht, wie CIL III 8169[2] angenommen wird, derselbe sein könnte wie C. Furius Octavianus Nr. 73, sondern als dessen Vater und Gemahl der Furia Caecilia (Nr. 96) anzusehen wäre (vgl. v. Premerstein und Vulić Jahresh. a. a. O.). Doch kommt die Möglichkeit in Betracht, daß unter dem Alexander der Inschrift vielmehr der rätselhafte δαίμων zu verstehen sei, der unter Elagabal in Obermoesien und Thrakien auftrat und sich den Namen des großen Makedoniers beilegte (Dio LXXIX 18, 1–3). In diesem Falle würden wir nur einen Furius Octavianus (Nr. 73) kennen.