Furianae, figlinae –, Ziegeleien, bezeugt durch die Marken von stadtrömischen Ziegeln, CIL XV 227ff.[1] Als Eigentümer ist für die J. 123, 125 und 140 beglaubigt Q. Aburnius Caedicianus (a. a. O. 227–229), derselbe, der in einer Steininschrift Statthalter von Dakien genannt wird und der auch Besitzer der Figlinae Tempesinae auf stadtrömischem Gelände war (CIL XV 603ff.,[2] J. 123 n. Chr.); vgl. o. Bd. I S. 127 Nr. 1. Auf den Ziegeln seiner Ziegeleien nennen sich öfters auch Betriebsleiter oder Pächter, C. Pettius Agraecus (CIL XV 231,[3] vielleicht noch vor J. 123) und P. Servilius Firmus (a. a. O. 232–234, auch 604–606). Letzterer hat vorher, wie es scheint, Ziegeleien der Seia Isaurica betrieben, CIL XV 1425;[4] im J. 138 ist er Leiter oder Pächter von Ziegeleien des T. Statilius Maximus, CIL XV 1456.[5] In hadrianischer Zeit war eine Valeria Poll(a?) Eigentümerin der F., wie Marke CIL XV 235[6] bezeugt: T. Travi(us) Felix, figul(inum opus) Furi(anum) de figul(inis) Valeriae Poll. Ein Zusammenhang der F. mit den Figlinae Macedonianae (CIL XV 1[7] p. 87ff.) läßt sich aus den Namen der in den Marken genannten Männer erschließen. Benannt waren die Ziegeleien F. nach einem früheren Grundbesitzer, dessen Name dem Grundstück weiterhin verblieb, denn noch in der Mitte des 2. Jhdts. n. Chr. nennen hier hergestellte Ziegel den fundus Furianus Preciliorum (CIL XV 236),[8] der also mit den Ziegeleien damals Eigentum der Familie der Precilii war. In der Spätzeit seit Diocletianus, nachdem der Brauch der Ziegelbezeichnung wieder aufgekommen war, erscheinen die Ziegeleien als of. Fur. oder of. Furi., d. i. officina Furiana, mit Beigabe von Schriftzeichen, die sich auf ihre Verwaltung beziehen, darunter insbesondere auch solchen, die die Abteilungen des Betriebes angeben, s(tatio) I, II, III, CIL XV 1602–1605.[9] Dressel im CIL XV 1[7] p. 72–74. 386ff. 403.