Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Römisches Staatsfest
Band VI,2 (1909) S. 2876
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Fornacalia, römisches Staatsfest, angeblich von Numa eingesetzt (Plin. n. h. XVIII 8), zusammenhängend mit dem Brauche, die Speltähren im Ofen (fornax) zu dörren (farris torrendi ferias Plin. a. a. O.; Fornacalia feriae institutae sunt farris torrendı gratia, quod ad fornacem, quae in pistrinis erat, sacrificium fieri solebat Paul. p. 93; vgl. p. 83. Ovid. fast. II 519ff.); da es ein Fest der Curien war (Ovid. fast. II 529f. inque foro, multa circum pendente tabella, signatur certa curia quaeque nota), ist wohl anzunehmen, daß die Curien ursprünglich jede eine gemeinsame fornax unterhielten. Das Fest war nicht ein sacrum statum, sondern konzeptiv (Ovid. v. 527f. curio legitimis nunc Fornacalia verbis maximus indicit nec stata sacra fecit), es wurde durch den Curio maximus für jede Curie angesetzt, und zwar immer in der ersten Hälfte des Februar: denn das Fest wurde regelmäßig beschlossen durch die auf den Tag der Quirinalia (17. Februar) fallenden sog. stultorum feriae, an denen diejenigen Bürger, die ihr Opfer am gehörigen Tage aus Lässigkeit oder aus Unkenntnis ihrer Curie versäumt hatten, es nachholen konnten (Varro de l. l. VI 13 Quirinalia a Quirino, quod ei deo feriae et eorum hominum, qui Fornacalibus suis non fuerunt feriati. Fest. p. 254. 317. Plut. quaest. Rom. 89. Ovid. fast. II 513f. 531f. Fast. Praen. Not. d. scavi 1904, 393ff.). Die von Ovid (v. 525, danach Lactant. inst. I 20, 35) aus dem Festnamen gefolgerte Göttin Fornax hat es nie gegeben.