Flavionavia, Stadt der Asturer an der Nordküste Hispaniens. Der Fluß Navia (s. d.), der seinen alten Namen bewahrt hat, bildete nach Varros Küstenbeschreibung bei Plinius die Grenze zwischen Kallaekien und Asturien (IV 111 regio Asturum ..., in paeninsula Paesici, et deinde conventus Lucensis – der zu Kallaekien gehört – a flumine Navia; der entsprechende Abschnitt bei Mela III 13 übergeht ihn). Daher setzt
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Ptolemaios die Ναβίου ποταμοῦ ἐκβολαί zu den kallaekischen Lucensern (II 6, 4) und läßt unmittelbar darauf folgen Παισικῶν Φλαουιοναουία (II 6, 5) und dann die Ναίλου ποταμοῦ ἐκβολαί, den heutigen Nalón. Also ist die von Vespasian mit dem latinischen Recht beschenkte Stadt an der Mündung der Navia zu suchen, wo ein kleiner Ort desselben Namens liegt (K. Müller denkt an den modernen Ort Labio und will deshalb zu der Stelle des Ptolemaios verkehrterweise Flavionavia in Labionavia ändern).