Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Wurfschützen der Leichtbewaffneten
Band VI,2 (1909) S. 2207
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Ferentarii. Varro de l. l. VII 57 und Fest. ep. 85 zufolge ist F. von ferre abzuleiten und bezeichnet Wurfschützen, die, weil sie leichte Schleuderwaffen führten (Fest. ep. 14. 85. Veget. III 14), zur levis armatura gehörten (Fest. ep. 93. Nonius 554, 23ff. Veget. I 20. II 2. 15. 17). Nach Festus ep. 14 wurden die F. vielfach mit den accensi (s. Bd. I S. 135) identifiziert. Ihre Hauptaufgabe im Kriege bestand darin, durch Plänkeln den Angriff einzuleiten. Darum standen sie auch an den Flanken. Hatte der Kampf begonnen, so zogen sie sich auf die Legionäre zurück (Sall. Cat. 60, 2. Veget. I 20. II 17). Im übrigen unterstützten sie Cato (ed. Jordan p. 81 frg. 6) zufolge die Reiterei beim Beutemachen, mit der sie auch sonst (vgl. Veget. III 20) gemeinsam operierten. Nach Veget. I 20 kämpften die F. zu Fuß, doch hat es, wie Varro de l. l. VII 57 bezeugt, auch berittene F. gegeben. Vegetius Angaben (I 20. III 14) lassen vermuten, daß die F. eine ausschließlich den Heeren der Republik eigene Truppe waren. Tacitus gebraucht F. wohl nur als altertümlichen Ausdruck für leichte Truppen, vgl. ann. XII 35 mit Nipperdeys Anmerkung. Literatur: Cagnat in Daremberg-Saglio Dict. II 1041f.