Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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zum Heiligtum gehörig, geweiht, Priester der eingeführten orientalischen Gottheiten
Band VI,2 (1909) S. 1986
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Fanaticus, zum Heiligtum, fanum (s. d.), gehörig, geweiht (pecunia fanatica CIL V 3924f.,[1] causa fanatica Macrob. III 3, 3; nach Fest. ep. 92, 19 bezeichnet man einen vom Blitz getroffenen Baum als fanatica). Nach Cincius (Alimentas) und Cassius (Hemina) bei Interpol. Serv. Georg. I 10 wurden qui futura praecinunt als fanatici bezeichnet. Da fanum (s. d.) vorwiegend von Tempeln außerrömischer Gottheiten gebraucht wurde, so hießen im späteren Sprachgebrauch speziell die Priester der in Rom eingeführten orientalischen Gottheiten fanatici, die der Bellona (CIL VI 490.[2] 2232. 2234f. Iuven. IV 123), Magna Mater (Iuven. II 112. Prudent. perist. X 1061) und Isis (CIL VI 2234).[3] Da diese Priester, besonders die der Bellona (s. d.), meist in verzückter Erregung auftraten, so wurde F. in übertragener Bedeutung allgemein für Verzückte, schwärmerisch Erregte, Rasende gebraucht (Tac. ann. XIV 30. Cic. de domo 105; de div. II 118) und in diesem Sinne auch auf leblose Dinge und Abstrakta angewendet (z. B. furor Flor. II 7, 4; carmen Liv. XXXVIII 18, 19: iactatio corporis Liv. XXXIX 13, 12: vgl. Quintil. inst. orat. XI 3, 71). Marquardt Staatsverw. III 76. 148. Bouché-Leclercq bei Daremberg-Saglio Dict. II 975. Ruggiero Diz. epigr. III 33.

[Samter. ]

Anmerkungen (Wikisource)

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  1. Corpus Inscriptionum Latinarum V, 3924.
  2. Corpus Inscriptionum Latinarum VI, 490.
  3. Corpus Inscriptionum Latinarum VI, 2234.