Falx. Die falces murales, eiserne einfache oder doppelte Haken, in Form einer Sichel, auch an einen schwebenden Balken aufgehängt (Veget. IV 14), dienten dazu, Steine aus der durch den Stoß des Widders erschütterten Mauer oder Wall und Brustwehr herabzureißen; auch die Gallier wandten sie im Kampfe gegen Caesar an, Caes. bell. Gall. V 42, 5. VII 84, 1. 86, 5. Die Belagerten suchten dagegen sie unschädlich zu machen, mit Schlingen (laquei VII 22, 2), eisernen Klammern (ancorae ferreae) oder durch einen Kran (tolleno) in die Höhe zu heben oder Balken darauf herabzulassen. S. den Art. Festungskrieg, wo auch das in Vesontio selbst gefundene Exemplar erwähnt ist. Gebraucht wurden solche Mauersicheln auch von den durch Alexander belagerten Tyriern: (Curt. IV 2. 3) und 565 = 189 v. Chr. bei der Bestürmung von Ambracia, Liv. XXXVII 5 (asseres falcati). Ganz ähnlich sind die falces navales, die Caesar im Krieg gegen die Veneter anwendet, bell. Gall. III 14, 5, scharfe Sicheln an Stangen befestigt, mit denen man die Seile der Segel packte, anzog und beim Rückwärtsrudern durchschnitt, Dio XXXIX 43. Veget. IV 46. Sichelförmige Schwerter (falcati enses) werden erwähnt bei barbarischen Völkern, Lykiern, Karern, bei den Oskern, Verg. Aen. VII. 732; die Daker sind damit ausgerüstet wie Taf. LXX der Traianssäule (Cichorius Textbd. III 121) und der Fries des Monuments von Adamklissi zeigt, s. die Publikation von Tocilescu-Benndorf-Niemann 1895 und Soutzo Rev. arch. XLII (1881) Taf. 22. Die im Orient gebräuchlichen Sichelwagen (quadrigae falcatae, currus falcati), die Antiochos in der Schlacht bei Magnesia gegen die Römer (Liv. XXXVII 41) und Pharnakes gegen Caesar (Bell. Alex. 75) anwendete, haben die Römer unpraktisch gefunden (Livius nennt das Manöver ein inane ludibrium). Vgl. S. Reinach in Daremberg-Saglio Dictionnaire II 970ff. Im übrigen s. Art. Sichel.