Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Catullinus, Q. Legat der legio III Augusta in Numidien, Konsul 130 n. Chr.
Band VI,2 (1909) S. 17611762
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61) Q. Fabius Catullinus, Legat der Legio III Augusta und ihres Garnisonsgebiets Numidien (CIL VIII 2609,[1] 2610 Lambaesis) unter Kaiser Hadrian. Als dieser im Sommer 128 nach Numidien kam, führte ihm F. die Legion und ihre [1762] Auxiliartruppen vor; die Kritik, die der Kaiser an den Leistungen der Mannschaft übte, ist teilweise erhalten (CIL VIII 2532[2] = 18042. Bull. arch. du com. de trav. hist. 1899 p. CXCIff. CCXIff. Héron de Villefosse Festschr. zu Hirschfelds 60. Geburtstag 192ff., vgl. o. Bd. I S. 495. 508 und dazu Cagnat L’année rom. d’Afrique 154ff. Alb. Müller Manöverkritik Kaiser Hadrians, Leipzig 1900; die Kritik begann am 1. Juli 128, vgl. Héron de Villefosse a. a. O.). F. muß damals bereits einige Zeit im Amte gewesen sein (vgl. Héron de Villefosse a. a. O. CIL VIII 18042[3] C b 1. A a 1. 11f.); da in einer Inschrift aus dem J. 126 (CIL VIII 17845)[4] – ihre richtige Lesung vorausgesetzt – ein anderer Legat genannt wird, übernahm er das Kommando entweder noch in diesem oder im folgenden Jahre (vgl. Pallu de Lessert Fast. d. prov. Afr. I 348f. II 382f.). Er führte es noch im J. 129 (CIL VIII 2533[5] = 18043 Ehreninschrift für Hadrian aus dem Lager von Lambaesis), dürfte aber im Laufe desselben die Provinz verlassen haben, um den Consulat in Rom anzutreten (zu der Annahme, daß er den Consulat abwesend, noch als Legat von Numidien, bekleidet habe, nötigt nichts).

F., offenbar ein vir militaris, hatte als Truppenführer die volle Zufriedenheit seines kaiserlichen Herrn erworben (vgl. CIL VIII 18042[3] C b. Héron de Villefosse 196 und dazu VIII 18042 A a 1. 11). Der Lohn, der ihm zuteil wurde, war der ordentliche Consulat für das J. 130, den er zusammen mit M. Flavius Aper bekleidete (CIL VI 208.[6] 219. 2083 = 32377. 10299. XV 1436. IGR III 81 u. s., vgl. die Consulfasten, Vaglieri bei Ruggiero Diz. epigr. II 1000; wenn Henzens Ergänzung zu CIL VI 2083[7] richtig ist, fungierten beide noch am 21. Februar, aber nicht mehr am 19. März). Nach dem Consulat verwaltete F. vielleicht noch das Amt eines curator operum publicorum (CIL VI 31134;[8] vom Namen ist nur Fabius Ca[t]... erhalten). Von weiteren Staatsämtern hören wir nichts; aber in den Selbstbetrachtungen Marc Aurels wird – wenn anders die dunkle Stelle (XII 27) so aufzufassen ist (zu IV 50 vgl. Nr. 87) – angedeutet, daß sich F., in Widerstreit mit der Außenwelt geraten oder durch einen Unglücksfall gebeugt, in die Einsamkeit eines Landgutes (ἐπ' ἀγροῦ) zurückzog (zu dieser Interpretation stimmt, daß neben F. und anderen auch Τιβέριος ἐν Καπρίαις in demselben Zusammenhang genannt wird). Was diesem Entschlusse vorausging, wissen wir nicht. Möglich, daß er der unglückliche Vater war, dessen Dio LXIX 23, 4 Boissevain gedenkt (die Namensform F. Iulius könnte aus F. Catullinus verderbt sein), vgl. Nr. 89.

Ziegel mit dem Stempel Q. F. Ca. VIIII, die in der Nähe Roms gefunden wurden (CIL XV 1132),[9] könnten aus Besitzungen des F. herrühren. De Rossis Annahme (Bull. di arch. crist. 1877, 114f.), daß Aco Catullinus Philomatius, Consul im J. 349, der Vater der Fabia Aconia Paulina (o. Bd. III S. 1795f.), von F. abstammte, ist zum mindesten sehr unsicher (ebenso seine sonstigen ebenda ausgesprochenen Schlußfolgerungen).

Anmerkungen (Wikisource) Bearbeiten

  1. Corpus Inscriptionum Latinarum VIII, 2609.
  2. Corpus Inscriptionum Latinarum VIII, 2532.
  3. a b Corpus Inscriptionum Latinarum VIII, 18042.
  4. Corpus Inscriptionum Latinarum VIII, 17845.
  5. Corpus Inscriptionum Latinarum VIII, 2533.
  6. Corpus Inscriptionum Latinarum VI, 208.
  7. Corpus Inscriptionum Latinarum VI, 2083.
  8. Corpus Inscriptionum Latinarum VI, 31134.
  9. Corpus Inscriptionum Latinarum XV, 1132.