Eunostos. 1) Ἡ Εὔνοστος, eine griechische Mühlengottheit, anscheinend weiblichen Charakters, deren wohlfeiles Bildchen (Idol) die Müller als Schutzpatron in den Mühlen aufstellten. Hesych. s. Εὔνοστος (ed. Schmidt II 1, 227): ἀγαλμάτιον εὐτελὲς ἐν τοῖς μυλῶσιν, ὃ δοκεῖ ἐφορᾶν τὸ ἐπίαετρον τῶν ἀλεύρων, ὅπερ λέγεται νόστος. Darnach Phot. Lex. s. Εὔνοστος (I 231 Naber): θεὸς ἐπιμύλιος, ἡ δοκοῦσα ἐφορᾶν τὸ μέτρον τῶν ἀλεύρων (= Etym. M. 394, 4 Gaisford). Phot. Lex. s. Προμυλαία (II 109 Naber): θεὸς προμύλιος ἣν ἀφίδρυντο ἐν τοῖς μυλῶσιν ὡς Εὔνοστον (= Suidas s. Προμυλαία). Die älteste Erwähnung bei Pollux VII 180. Vgl. ferner Eustath. p. 214, 18. 1332, 4. 1383, 42. 1885, 26. Trotz dieser vielen Grammatikerzeugnisse läßt sich kein klares Bild über das Wesen der Gottheit und ihre Differenzierung von ähnlichen Gottheiten (Epimylios, Epiklibanios, Himalis usw.) gewinnen. Die Vermutung von Crusius (Roschers Lexikon I 1405), daß ἡ Eὔvoστος ein Beiname der Artemis gewesen sei, läßt die volkstümlich-dämonische Vorstellung, die aus der Bildung des Namens ,Gutkomm, Gutertrag‘ (lateinisch proventus im Sinne des Ertrages) herausklingt, nicht zu ihrem Rechte kommen. Über die Bedeutung von νόστος (Stammverbum νέεσθαι mit dem Grundbegriff des Kommens) und aller seiner Ableitungen vgl. G. Curtius Leipziger Studien I (1878) 141ff., namentlich 151. Die Frage, ob die weibliche Mühlengottheit E. mit dem alten tanagräischen Heros E. (Nr. 2) etwas zu tun hat, muß offen bleiben.