Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Inselgruppe wahrscheinl. an d. W-Küste Arabiens
Band VI,1 (1907) S. 705706
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Etaxalos (insulae), Inselgruppe, nur von Plin. n. h. VI 149 erwähnt, einer wegen ihrer Unklarheit geographisch sehr schwer erklärbaren Stelle, über welche wir uns bereits im Art. Eblithei montes und Epimaranitae kurz geäußert haben. Die von den Worten Gentes Epimaranitae an erwähnten geographischen Punkte sind (s. Art. Epimaranitae) aller Wahrscheinlichkeit nach an der Westküste Arabiens zu suchen, während die unmittelbar vorher erwähnten flumen Canis und mons adusto similis dem Küstengebiete des Persischen Meerbusens angehören. Plinius hat jedoch in seiner durch zahlreiche Beispiele belegten Eilfertigkeit oder Ungenauigkeit in der Wiedergabe des Berichtes Iubas oder auch infolge einer mißverständlichen Vermengung verschiedenartiger Quellenberichte mit keinem Worte erwähnt, daß es zwei ganz entgegengesetzte Meeresküsten sind, die er in einem Zuge beschreibt, und weder über die Lage der Küste selbst noch über das Meer, in welchem die Inselgruppe E. nach der richtig verstandenen und korrekt mitgeteilten Angabe seiner Quelle liegen mußte, auch nur eine Andeutung gegeben. Daß Plinius an der für E. in Betracht kommenden Stelle Lokalitäten der arabischen Küste des Roten [706] Meeres behandelt, hat bereits C. Müller Geogr. gr. min. I p. LXXII und nach ihm, jedoch allem Anscheine nach unabhängig von ihm, E. Glaser Skizze II 85f. vermutet (letzterer gegen Sprenger Die alte Geogr. Arabiens 123f, der von C. Μüllers Bedenken keine Spur verrät). Mit Rücksicht darauf, daß die Inseln E. unmittelbar nach dem portus Mochorbae (= Μακοράβα bei Ptolem. VI 7, 32 mit den Maßen 73° 20', 22° 0', d. i. Mekka) genannt sind, darf man sie im Roten Meere gegenüber dem Mittelteil der Westküste Arabiens gelegen denken. Eine genauere Bestimmung ist auf Grund des einzigen, schon an sich dunklen Zeugnisses des Plinius nicht möglich (so auch C. Müller a. a. O.).

[Tkač. ]