Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt im ostjordanischen Palästina
Band VI,1 (1907) S. 613
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Esbus (auf Münzen Εσβους; Ptolem. V 16, 4 Ἐσβούτα; Euseb. Onom. ed. Lagarde 216, 7. 232, 48. 280, 45 Ἐσεβους. 265, 3. 279, 14 Ἐσεβων = Hieron. ebd. 89, 11. 87, 13. 118, 9. 140, 4 Esbus; 131, 23. 138, 33 Esebon; Judith 5, 15 Εσεβων; S. Silviae peregr. 12, 8 Esebon, Exebon; im Alten Testament Cheschbôn, Num. 21, 25ff. u. o.). 1) Stadt im ostjordanischen Palästina. Die Stadt lag nach Eusebius (Onom. ed. Lagarde 253, 36) 20 Meilen östlich vom Jordan, in den Bergen Jericho gegenüber. Im Alten Testament wird die Stadt erwähnt als Hauptstadt des Amoriterreiches des Königs Sihon (Num. 21, 25ff.). Sie gehörte dann zum Stammgebiet Rubens (Num. 32, 3. 37 u. o.). Zur Zeit Jesaias (15, 7) und Jeremias (48, 2. 34. 45. 49, 3) war sie schon lange eine moabitische Stadt. Judas Maccabaeus nahm die Stadt den Syrern ab (I. Makk. 5, 26. 36). Alexander Iannaeus schlug sie dann nach ihrer Eroberung zum jüdischen Reiche (Joseph. ant. XIII 397. Synkell. I 558). Sie blieb lange jüdisch, noch Herodes d. Gr. hat sie besessen und neu befestigt (ant. XV 294). Beim Ausbruch des jüdischen Kriegs wurde sie von den Juden überfallen (bell. Iud. II 458). Plinius, Ptolemaios, Eusebius rechnen die Stadt zu Arabien; sie wurde wahrscheinlich sofort bei Errichtung der Provinz Arabia 106 n. Chr. dieser zugeteilt. Eusebius nennt sie eine bedeutende Stadt. Bischöfe von E. werden im 4. und 5. Jhdt. erwähnt (Le Quien Or. christ. II 863). Münzen von E. sind aus der Zeit von Caracalla bis Elagabal bekannt. Der Name hat sich bis heute erhalten in dem Ruinenort Ḥesbān, 26 km östlich vom Jordan, mit ausgedehnten Trümmern. Literatur: Reland 569f. 690. Raumer Palästina 147. Robinson Palästina II 256–260; Neuere bibl. Forschungen 179–181. Ritter Erdkunde XVI 569–572. Guérin Samarie II 357–367. Baedeker Paläst.⁵ 173. Buhl Geogr. 199. Die Bibelwörterbücher von Riehm, Guthe, Enc. Bibl. II 2044. The Survey of Palestine Memoirs II 258–262. Münzen bei Eckhel III 503. Mionnet V 585f.; Suppl. VIII 387. De Saulcy 393, pl. XXIII nr. 5–7. Imhoof-Blumer Monnaies grecques (Verh. d. k. Akad. van Wetenschappen, Afd. Letterkunde XIV 1883) 450f.