Erelieva (Ereriliva, vgl. über die Ableitung des Namens Müllenhoff im Index zu Mommsens Iordanes, Hereleura) war die concubina des Thiudimer und die Mutter des Theudimund und Theoderichs d. Gr. War ihre rechtliche Stellung also jedenfalls nicht die der vollen Gattin (Iord. Get. 269), so ist sie von den Söhnen dennoch stets als rechte Mutter geehrt worden. Wie sie die jugendlichen Söhne auf ihren Feldzügen begleitete (Malchus frg. 18, FHG IV 130), so mußte Ennodius in seinem Panegyricus auch ihr seine Huldigung darbringen (Opusc. I = CCLXIII 42–44) und Papst Gelasius hat sich mehrfach in offiziellen Schreiben, deren eines ihre Unterstützung nachsucht, an sie gewandt (Thiel Epist.
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Pontif. I 502. Coll. Brit. Gelasii ep. 46). Gelebt hat sie jedenfalls (vgl. die Papstbriefe) noch 493–496, vielleicht sogar noch in den J. 504–507, da die Art, wie ihrer Ennodius a. O. gedenkt, es höchst wahrscheinlich macht, daß sie persönlich der Rede beigewohnt hat (vgl. Art. Ennodius). Nach den Excerpt. Vales. 58 hätte sie in der katholischen Taufe den Namen Eusebia erhalten. Es fällt schwer, dieser Nachricht, die von den Modernen fast allgemein angenommen ist (z. B. Dahn Könige III 189), Glauben beizumessen. Vielleicht haben wir hinter seinen Worten, die ja anerkanntermaßen vielfach auf zeitgenössischen Gerüchten beruhen, nur das zu suchen, daß sie als Freundin der katholischen Interessen am Hofe bekannt war; vgl. auch wie der Anon. des Eutharich gedenkt. In der Historia Miscella XV 99 wird sie Arilena genannt; über Theoderichs Mutter in der germanischen Sage vgl. Manso Geschichte der Ostgothen 173.