Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gattung der Erdbeere
Band VI,1 (1907) S. 401402
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Erdbeere, Fragaria vesca L., Genußpflanze. Ihren botanischen wie ihren lateinischen Namen frāgum hat sie von frāgrare, stark duften; nicht vom Stamme frăg (frango, brechen), wie z. B. die Steinbrecharten saxifrăga. Kultiviert ist diese Pflanze des Waldschattens (silvestri sub umbra) augenscheinlich nicht; sie gehört zu den [402] wild (sponte) wachsenden. Man findet sie heute in Griechenland nur an Gebirgsabhängen, in Norditalien aber sehr häufig unter den Namen φραούλαις und fragola (fraga). Stellen: 1. Verg. Buc. 3, 92f. qui legitis flores et humi nascentia fraga, frigidus, o pueri, fugite hinc, latet anguis in herba. 2. Ovid. met. I 104 arbuteos fetus montanaque fraga legebant. 3. Ovid. met. I 815f. ipsa tuis manibus silvestri nata sub umbra mollia fraga leges. 4. Plin. n. h. XXI 86 Secuntur herbae sponte nascentes quibus pleraeque gentium utuntur in cibis maxumeque Aegyptus ... in Italia paucissimas novimus: fraga, tamnum. 5. Plin. XV 98: aliud corpus est terrestribus fragis, aliud congeneri eorum unedoni (Erdbeerbaum), quod solum pomum simile frutici terraeque gignitur. 6. Plin. XXV 109 quinquefolium (Comarum L. ?) nulli ignotum est, cum etiam fraga gignendo commendetur. Die Griechen scheinen kein Wort dafür gehabt und die Pflanze nicht gekannt oder für den Keimling oder Kümmerling des Erdbeerbaumes gehalten zu haben.