9) Griechischer Schriftsteller, Verfasser eines Kochbuchs (Ὀψαρτυτικόν). Er wird bei Athen. XII 516 c in dem Verzeichnis der Schriftsteller, die Kochbücher verfaßt haben, mit aufgeführt und für einzelne Ausdrücke der Kochkunst wiederholt von Athenaios zitiert (s. Kaibels Index). Ein längeres Bruchstück, das ein vollständiges Rezept über ein μῦμα genanntes Gericht enthält, steht bei Athen. XIV 662 d. Bemerkenswert ist das Zitat bei Athen. IX 387 e: Ἀρτεμίδωρος δὲ ὁ Ἀριστοφάνειος ἐν ταῖς ἐπιγραφομέναις Ὀψαρτυτικαῖς γλώσσαις καὶ Πάμφιλος ὁ Ἀλεξανδρεὺς ἐν τοῖς περὶ ὀνομάτων καὶ γλωσσῶν Ἐπαίνετον παρατίθεται λέγοντα ἐν τῷ Ὀψαρτυτικῷ ὅτι ὁ φασιανὸς ὄρνις τατύρας καλεῖται. Aus
[2673]
dieser Stelle läßt sich der Schluß ziehen, daß Athenaios alle Zitate aus E. dem Lexikon des Pamphilos verdankt und daß Pamphilos nicht das Buch des E. selbst benutzt, sondern seinerseits diese Zitate den Ὀψαρτυτικαὶ γλῶσσαι des Artemidor entlehnt hat. Da Artemidor (s. d. Nr. 31) um die Mitte des 1. Jhdts. v. Chr. lebte, so fällt die Zeit des E. nicht später als in den Anfang des 1. Jhdts. v. Chr. Außerdem schrieb E. über Küchengewächse, περὶ λαχάνων (Schol. Nik. Ther. 585), und eine iologische Schrift (θηριακά), die neunmal in dem von E. Rohde Rhein. Mus. XXVIII 264ff. edierten Traktate περὶ ἰοβόλων vorkommt. Eine Schrift περὶ ἰχθύων (Athen. VII 328 f Ἐπαίνετος δ' ἐν τῷ περὶ ἰχθύων) beruht wahrscheinlich auf einem Versehen des Athenaios oder seiner Abschreiber; die Worte ἐν τῷ περὶ ἰχθύων gehören vielmehr zu dem im vorhergehenden Satze genannten Δωρίων (Kaibel vol. III p. VIII). Vgl. Schoenemann De lexicographis antiquis (Diss. Bonn 1886) 107. M. Wellmann Hermes XXIII 192f. und bei Susemihl Gesch. d. griech. Lit. in der Alexandrinerzeit II 425.