Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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schlau oder töricht. Embaros opfert seine Tochter für das Priestertum
Band V,2 (1905) S. 2482
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Embaros (oder Βάρος, Paus. bei Eustath. Il. II 732). Das Sprichwort Ἐμβαρός εἰμι bezeichnet entweder den schlauen und berechnenden, oder den neben das Ziel schießenden, törichten Mann, Menander frg. 502 K. bei Hesych. Im Tempel der Artemis Munichia im Peiraieus war die heilige Bärin getötet worden. Zur Abwehr der als Strafe dafür gesandten Pest sollte eine Jungfrau geopfert werden. E. verspricht, seine Tochter zu opfern, wenn dafür das Priestertum seiner Familie zufalle. Er verbirgt aber die Tochter und opfert statt ihrer eine als Mädchen verkleidete Ziege, Paus. Lex. b. Eustath. Il. II 732 p. 331, 25 (wo E. der Stifter des Heiligtums ist). Paroemiogr. Gr. I 402 Leutsch. Oder E. opfert wirklich die Tochter, für die er doch das Priestertum begehrte, Suid. = Apostol. VII 10. Es ist die aitiologische Legende zu dem Kultgebrauche der Arkteia, Höfer in Roschers Lex. d. Myth. II 3226. Wernicke o. Bd. II S. 1170. Gruppe Griech. Myth. 40.

[Escher. ]